SchleswigSchleswig-Holstein

Überwachung am Nachthimmel: Drohnenalarm über Schleswig-Holstein

Teaser: "Seit August 2023 kursieren besorgniserregende Drohnensichtungen über kritischer Infrastruktur an der deutschen Nordsee, was die Sicherheitsbehörden alarmiert und Verdacht auf eine mögliche hybride Aggression von Putin aufwirft."

In den letzten Monaten haben sich an der deutschen Nordsee alarmierende Vorfälle gehäuft, die besorgniserregende Fragen aufwerfen. Immer wieder wurden Drohnen über sensible Bereiche in Schleswig-Holstein gesichtet, was die Sicherheitsbehörden und die Staatsanwaltschaft in Alarmbereitschaft versetzt hat. Verfolgt Russland eine Strategie zur Einschüchterung oder sogar zur Sabotage? Diese Frage beschäftigt viele.

Die Situation spitzt sich zu: Seit August sind an verschiedenen Nächten Drohnenaktivitäten über dem ChemCoast Park in Brunsbüttel dokumentiert worden, einem der größten Industrieparks des Bundeslandes. Dieser Bereich beherbergt einige wichtige Unternehmen aus der Chemie- und Mineralölindustrie, ein LNG-Terminal sowie ein stillgelegtes Kernkraftwerk. Experten befürchten, dass diese Drohnen möglicherweise die kritische Infrastruktur ausspähen sollen.

Drohnenüberflüge und Sicherheitsbedenken

Laut Berichten flogen die Drohnen mit einer bemerkenswert hohen Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Bisherige Versuche, sie abzufangen, sind gescheitert. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Verdachts auf „Agententätigkeit zu Sabotagezwecken“ eingeleitet. Die Behörde vermutet, dass die Drohnen möglicherweise von russischen Schiffen in der Nord- oder Ostsee gestartet wurden, eventuell auch aus der Exklave Kaliningrad, die direkt an die Ostsee grenzt.

Dies ist jedoch nicht der einzige unheimliche Vorfall. Auch über Bundeswehr-Übungsplätzen und Kasernen sind seit 2022 regelmäßig Drohnen gesichtet worden. Der Militärische Abschirmdienst (BAMAD) befürchtet, dass diese Überwachungen möglicherweise dazu dienen, Ausbildungsprogramme ukrainischer Soldaten zu dokumentieren. Zudem gab es kürzlich eine Warnung eines ausländischen Geheimdienstes über einen potenziellen Drohnenangriff auf den NATO-Stützpunkt in Geilenkirchen, was zur Erhöhung der Sicherheitsstufe auf „Charlie“ führte.

Verdächtige Aktivitäten und mögliche Sabotage

Ein weiteres besorgniserregendes Ereignis ereignete sich in der Bundeswehrkaserne Köln-Wahn. Hier wurden Löcher in Zäunen entdeckt, die Bedenken über eine mögliche Vergiftung des Trinkwassers aufwarfen. Auch die Festnahme von zwei Deutschrussen, die einen Sabotageplan gegen militärische Einrichtungen in Deutschland entworfen haben sollen, fügt sich in dieses Muster ein. Laut dem Generalbundesanwalt waren Bahngleise, Truppenübungsplätze und andere kritische Infrastrukturen im Visier dieser Personen.

Insgesamt scheinen diese Vorfälle ein alarmierendes Bild abzugeben: Es besteht ein zunehmender Verdacht, dass Russland möglicherweise strategische Schritte plant, um Deutschland zu verunsichern oder gar direkte Bedrohungen zu initiieren. Doch während all dies in der Luft schwirrt, bleibt die Frage: Hat Putin tatsächlich böse Absichten, oder handelt es sich nur um eine Strategie der Einschüchterung ohne unmittelbare Gefahren? Die Sicherheitsbehörden stehen vor einer der größten Herausforderungen in ihrer Geschichte, während sich die düsteren Wolken über der Nordsee zusammenziehen.

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