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Von Trauer zu Triumph: Miriam Butkereit gewinnt Silber in Paris

Miriam Butkereit gewann trotz einer herausragenden Leistung die Silbermedaille im Judo bei den Olympischen Spielen in Paris, bedauert jedoch ihre Niederlage im Finale gegen die kroatische Weltmeisterin Barbara Matic und fühlt sich überwiegend traurig über den verpassten Goldtraum.

Die Olympischen Spiele in Paris haben für die deutsche Judoka Miriam Butkereit eine Achterbahnfahrt der Gefühle gebracht. Trotz des Erringens der Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm überwog nach dem Wettkampf die Traurigkeit über den verpassten Traum vom Gold. „Aktuell habe ich einfach Gold verloren und nicht Silber gewonnen“, äußerte die 30-Jährige nach ihrer Finalniederlage gegen die Kroatin Barbara Matic.

Der Weg zur Medaille

Butkereit, die für den SV Halle kämpft und aus Glinde stammt, hatte einen bemerkenswerten Wettkampftag. Einzig eine Woche nach einer Gehirnerschütterung, die sie im Training erlitten hatte, stand sie auf der Matte. Mit viel Selbstvertrauen, gestärkt durch vorherige Siege bei Grand Slams in Taschkent und Paris, setzte sie ihre Gegnerinnen außer Gefecht. Nach einem Freilos besiegte sie die Australierin Aoife Coughlan und die Belgierin Gabriella Willems. Im Halbfinale traf sie auf die österreichische Newcomerin Michaela Polleres, die vor drei Jahren in Tokio Silber gewann.

Emotionale Achterbahn

Trotz der hervorragenden Leistungen war die Finalrunde für Butkereit durchwachsen. Matic setzte sie frühzeitig in einen Haltegriff, den sie nur mühsam abwenden konnte. Auch nach mehreren Versuchen, den Kampf zu drehen, behielt die Kroatin die Oberhand. Nach der Niederlage überwiegt bei Butkereit die Trauer. „Das sind einfach nur Trauertränen“, erklärte sie. Bei der Siegerehrung strahlten jedoch die Facetten ihres Erfolgs durch, als familiäre und freundschaftliche Unterstützung ihr halfen, Stolz zu empfinden.

Bedeutung für das deutsche Judo

Butkereits Silbermedaille stellt für den Deutschen Judo-Bund einen Lichtblick dar, nachdem zuvor eher enttäuschende Leistungen zu sehen waren. Sportchef Hartmut Paulat lobt ihren „phänomenalen Ehrgeiz“ und stellt fest, dass sie nun einen entscheidenden Schritt in ihrer Karriere gemacht hat. Die Medaille soll zugleich eine motivierende Wirkung auf die gesamte deutsche Mannschaft haben, besonders im Hinblick auf das bevorstehende Mixed-Team-Event.

Ausblick auf die Zukunft

Die Erwartungen an Butkereit könnten nach diesem Erfolg wachsen. Paulat äußerte zu ihren sportlichen Qualitäten: „Sie bestimmt die Weltspitze mit“. Zukünftig könnte sie eine noch zentralere Rolle im deutschen Judo übernehmen, vor allem deshalb, weil ihr oft in der Vergangenheit „ein kleines Quäntchen“ gefehlt hatte. Nach ihrer beeindruckenden Leistung in Paris hofft man auf eine Fortführung dieser Erfolge und einen nachhaltigen Aufschwung im deutschen Judo.

NAG

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