Die Malteser-Kinderintensivpflege in Schwäbisch Gmünd hat kürzlich eine bemerkenswerte Initiative ins Leben gerufen, die das Gedenken an verstorbene Kinder und Jugendliche auf kreative Weise fördert. In Zusammenarbeit mit dem Fachseminar Gmünd wurde eine Fotowand gestaltet, die als Plattform für Erinnerungen dient und den Eltern sowie Angehörigen Raum für Trauer und Erinnerung bietet.
Ein Ort der Erinnerung in Schwäbisch Gmünd
Die Malteser-Kinderintensivpflege hat ihren Sitz in der Marie-Curie-Straße in Schwäbisch Gmünd und bot bisher nur eine triste weiße Wand. Da das Bedürfnis, den vernachlässigten Erinnerungen einen visuellen Raum zu geben, stetig wuchs, wurde die Idee zur Fotowand geboren. Heike Nussbaum, die Leiterin der Einrichtung, erklärt, dass es wichtig sei, die Kinder und Jugendlichen, die im Rahmen der Intensivpflege betreut wurden, in den Herzen der Menschen lebendig zu halten.
Das Projekt: Gestaltung durch kreative Köpfe
Das Fach „Kunst“ des Fachseminars realisierte die Wandgestaltung durch einen intensiven kreativen Prozess, der auf einem Austausch zwischen den Pflegern und Künstlern basierte. Die praktischen Kenntnisse aus der Ausbildung des Fachseminars ermöglichten es den Studierenden, theoretisches Wissen über Gestaltung, Raum und Farben in die kreative Umsetzung einzubringen. Die Wand ziert nun das bewegende Zitat „Es ist das Ende der Welt, sagt die Raupe. Es ist erst der Anfang, sagt der Schmetterling“, das die Philosophie der Malteser-Kinderintensivpflege treffend widerspiegelt.
Wertvolle Erfahrungen und Momente
Heike Nussbaum hebt hervor, dass die Arbeit mit den Kindern und deren Familien nicht nur von Traurigkeit geprägt ist. „Wir erleben viele intensive, traurige, aber auch wunderschöne Momente“, beschreibt sie die bedeutende Rolle, die das Team in diesen Lebensteilen spielt. Jede Pflegekraft bringt ihre individuellen Stärken mit ein, und diese Vielfalt macht die Arbeit besonders wertvoll. Durch die Begleitung auf dem letzten Weg wird nicht nur den Kindern, sondern auch den Angehörigen viel Trost gespendet.
Die Herausforderung der palliativen Pflege
Die Malteser-Kinderintensivpflege ist einzigartig in Deutschland und reicht über einen Radius von 200 Kilometern, von Gmünd nach Ludwigsburg und von Aalen bis Augsburg. Sie betreut etwa 60 Kinder und Jugendliche, die nicht nur gesund gepflegt, sondern auch mit schwersten Erkrankungen über längere Zeiträume hinweg begleitet werden. Um den Unterschied zwischen dem Kinderhospizdienst und der Kinderintensivpflege klarzustellen, hebt Nussbaum hervor, dass der Fokus der Intensivpflege auf der medizinischen Versorgung im häuslichen Umfeld liegt.
Engagement der Gemeinschaft gefragt
Mit der neu gestalteten Wand hofft die Malteser-Kinderintensivpflege auf eine stärkere Verbindung zur Gemeinschaft und ermutigt alle, an diese wichtige Arbeit zu denken. Die Plattform für Erinnerungen soll nicht nur den Angehörigen Trost spenden, sondern auch das Bewusstsein für die Herausforderungen der palliativen Pflege stärken. Interessierte können die Malteser mit Spenden unterstützen und so einen Beitrag zu dieser wertvollen Arbeit leisten. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.malteser-kinderdienste.de verfügbar.