Die deutschen Leichtathletikfans mussten in Lima, Peru, Zeuge eines mit gemischten Gefühlen gespickten Auftritts von Tamineh Steinmeyer bei den U20-Weltmeisterschaften werden. Die Stabhochspringerin des WGL Schwäbisch Hall landete im Finale auf dem elften Platz, zusammen mit der kanadischen Athletin Payton Serraglio, und verpasste damit ihre Erwartungen und persönlichen Bestmarken.
Steinmeyer, 19 Jahre alt und aktuell im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres beim LAZ Zweibrücken aktiv, startete vielversprechend. Im ersten Versuch meisterte sie ihre Einstiegshöhe von 3,80 Metern ohne Schwierigkeiten. Doch am Freitagabend nach hiesiger Zeit stellte sich die Herausforderung an der Höhe von 3,95 Metern als unüberwindbar heraus. Trotz vorheriger Qualifikation, wo sie diese Höhe problemlos übersprungen hatte, scheiterte sie dreimal hintereinander. Dieses unerwartete Ergebnis und das Wissen, dass sie ihr persönliches Höchstmaß von 4,25 Metern deutlich verfehlte, waren für die junge Athletin emotional belastend.
Medallienvergabe und Ansprüche
Die Medaillen gingen an Athletinnen, die Steinmeyers Leistung zuletzt übertroffen hatten. So sicherte sich die Österreicherin Magdalena Rauter sowie die Australierin Tryphena Hewett jeweils die Silber- und Bronzemedaille mit einer Höhe von 4,15 Metern. Diese Leistung hatte Steinmeyer erst im August beim LAZ-Meeting „Sky’s the Limit“ erfolgreich gemeistert. Besonders schmerzlich war die Erkenntnis, dass der Punktestand in einem Wettkampf durch solche Unterschiede entschieden werden kann und dass die Leistungsspitze oft nur einen kleinen Abstand von den eigenen Zielen entfernt ist.
Die deutsche Leistungsträgerin Molly Haywood aus den USA stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass sie zur Weltklasse aufschließen kann. Sie startete bei 4,15 Metern und beendete den Wettkampf mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 4,47 Metern. Diese Leistung zeigt, wie hoch das Niveau im Stabhochsprung ist und wie viele junge Athleten auf dem Weg sind, internationale Erfolge zu feiern.
Die U20-Weltmeisterschaften sind eine wichtige Bühne für junge Talente, um internationale Wettkampferfahrung zu sammeln und sich mit der Elite ihres Sports zu messen. Für Steinmeyer steht fest, dass Rückschläge wie die in Lima motivierend wirken können. Sie wird die Gelegenheit nutzen, aus der Erfahrung zu lernen, um ihre Technik zu verfeinern und in Zukunft erneut anzugreifen.
Die Umwelt der internationalen Wettkämpfe ist herausfordernd, aber auch motivierend. Athletinnen wie Steinmeyer haben die Chance, ihre Stärken weiterzuentwickeln und sich im globalen Leistungsfeld zu behaupten. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Wettkampf von Lima nicht das letzte Wort für sie war, sondern ein weiterer Schritt auf ihrem Weg zu zukünftigen Höhenflügen ist.