Schwalm-Eder-Kreis

Brüder-Grimm-Schule Allendorf: Stadtparlament stimmen für Erhalt

Das Schwalmstädter Stadtparlament hat am Donnerstag einstimmig eine Resolution zum Erhalt der Brüder-Grimm-Schule in Allendorf verabschiedet, um die Schließung der Schule und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Schülerzahlen und Bildungssituation zu verhindern.

In Schwalmstadt wurde in einer intensiven Sitzung des Stadtparlaments die Zukunft der Brüder-Grimm-Schule in Allendorf diskutiert. Der Schulentwicklungsplan des Kreises, der weitreichende Maßnahmen für die Jahre 2024 bis 2029 umfasst, brachte verschiedene Meinungen und Bedenken zum Vorschein. Trotz des umfangreichen Plans von 430 Seiten war es ein Bericht der CDU-Fraktion, der besondere Aufmerksamkeit erregte und eine seltene Einigung zwischen den Parteien förderte.

Ein zentraler Punkt der Diskussion war ein Resolutionsentwurf zum Erhalt der Grundschule in Allendorf. In der Vergangenheit war es Schwalmstadt bereits einmal gelungen, die Schließung dieser kleinen Schule abzuwenden, indem sie mit der Treysaer Grundschule fusioniert wurde. Ein direkter Verweis auf die aktuelle Schulgröße und die Herausforderungen, die eine Schließung für Schüler und Eltern mit sich bringen würde, wurde von Bürgermeister Tobias Kreuter eindringlich vorgetragen.

Finanzielle Bedenken und Schülerrückgang

Die Baukosten für die Brüder-Grimm-Schule belaufen sich auf stolze 1,2 Millionen Euro, eine Summe, die der Bürgermeister als fragwürdig einstuft, besonders in Bezug auf die Geburtenzahlen, die der Kreis alleine berücksichtigt. Während viele Städte Schwierigkeiten haben, ihre Schulen zu erhalten, kann Schwalmstadt auf ein Wachstum von 800 Zuzügen in den letzten Jahren zurückblicken, was die Schülerzahlen relevant erhöht. Kreuter warnte, dass eine voreilige Schließung bedeutete, dass 50 Schüler auf andere Schulen verteilt werden müssten, was ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen könnte.

  • Patrick Gebauer von der SPD wies auf infrastrukturelle Mängel hin, die gegen eine Schließung sprechen. Ein fehlender Fluchtweg und der unbequeme Turnraum schaffen bereits genug Herausforderungen für Schüler und Lehrer. Er betonte die Rolle der Eltern und der Kirchengemeinde, die entscheidend zur Schulatmosphäre beitragen.
  • Georg Stehl von den Bürger für Schwalmstadt (BfS) sieht die Schule als mehr als einen bloßen Bildungsstandort. Die Schließung würde nicht nur längere Schulwege für die Schüler nach sich ziehen, sondern auch die großen Schulen in Ziegenhain und Treysa überlasten.
  • Andreas Göbel von der CDU äußerte, dass der Plan des Kreises ungenau war. Er stellte fest, dass die Qualität von Schulen in dieser Region von der Gemeinschaft und den Räumlichkeiten abhängt.

Engin Eroglu von der Freien Wählergemeinschaft kritisierte die Planung der neuen Schule in Ziegenhain, die seiner Meinung nach zu klein bemessen wurde. Er schob die Verantwortung der Schulbedarfsplanung den Nachbargemeinden zu und forderte eine umfassendere Betrachtung des Wachstums der Bevölkerung und der Schulkapazitäten.

Die Wortmeldungen der weiteren Stadtverordneten aus verschiedenen politischen Lagern verdeutlichten den breiten Konsens darüber, dass der ländliche Raum nicht durch Schließungen geschwächt werden sollte. Heidemarie Scheuch-Paschkewitz von den Linken stellte fest, dass die Forderungen nach einer Stärkung ländlicher Schulen im Widerspruch zu möglichen Schließungen stünden.

Am Ende der Diskussion stimmten die Stadtverordneten einstimmig für die Resolution, was als starkes Signal gegen die Schließung der Brüder-Grimm-Schule gewertet werden kann. Diese Entscheidung zeigt nicht nur die Relevanz des Standorts für die Gemeinde, sondern auch das Engagement der Beteiligten für die zukünftige Bildung der Kinder in Schwalmstadt-Allendorf.

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