Die drückende Hitze in den Dialyse-Räumen der Helios Klinik in Schwerin sorgt für besorgniserregende Zustände für Patienten, die unter den extremen Temperaturen leiden. Axel Burmeister, ein 55-jähriger Schweriner, ist einer von vielen, die in den Sommermonaten zusätzlich zu ihrer Dialyse-Therapie eine Tasche voller Kühlakkus und Wechselkleidung mitbringen müssen, um die unerträgliche Hitze abzufedern.
Für Burmeister sind es über 30 Grad Celsius, die oft in dem Dialyse-Raum herrschen, was insbesondere bei den längeren Sitzungen, die fünf Stunden dauern, zu einer enormen Belastung führt. Dreimal pro Woche ist er auf die Blutwäsche angewiesen, somit bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich diesen Bedingungen zu stellen. „Eine Dialyse ist nicht einfach abzubrechen, und die Hitze erhöhen die Anstrengung gleich um ein Vielfaches“, erklärt er.
Herausforderung durch die baulichen Gegebenheiten
Burmeister hebt hervor, dass selbst das Öffnen der Fenster keine Verbesserung bringt, da der Raum ungünstig gelegen ist und kein Durchzug entsteht. In der heißen Nachmittagsschicht wird die Situation besonders belastend. „Nach dem Vormittagsdienst wird alles heiß desinfiziert, und die Temperatur wird dann wirklich erdrückend“, schildert er die Gegebenheiten.
Die Anstrengungen der Pflegekräfte zur Verbesserung der Situation sind zwar lobenswert, stoßen jedoch an ihre Grenzen. Burmeister ruft regelmäßig den Einbau einer Klimaanlage ins Gedächtnis, die es beispielsweise auf anderen Stationen gibt. „Eine Dialyse ist so anstrengend wie ein Arbeitstag. Danach braucht man einfach Zeit, um sich zu erholen,“ fügt er hinzu.
Offizielle Stellungnahme des Krankenhauses
Die Helios Klinik hat die Situation zwar bestätigt, gibt jedoch an, dass eine Installation von Klimaanlagen aus hygienischen und bautechnischen Gründen nicht möglich sei. „In vielen Kliniken wird eine Klimaanlage nur eingebaut, wenn die Patienten besondere Anforderungen an die Wärmeregulierung haben. Zudem müssen wir die unterschiedlichen Temperaturempfindungen der Patienten berücksichtigen“, so die Erklärung des Krankenhauses.
Burmeister ist seit 27 Jahren auf Dialyse angewiesen, nachdem sich seine Nieren durch eine Krankheit zurückgebildet haben. Mehrere Transplantationen konnten ihm nicht dauerhaft helfen. Er erinnert sich noch gut daran, wie er bereits im letzten Jahr Beschwerden an die Klinikleitung gerichtet hat, die ebenfalls auf die bestehenden Probleme hinwiesen. Nun bleibt ihm und den anderen Patienten nur die Hoffnung auf mildere Temperaturen im Herbst. Für den nächsten Sommer wird er sich jedoch erneut auf heiße Tage einstellen müssen und sich wohl wieder auf den Weg machen, bestens ausgerüstet mit seiner Tasche.