In Bad Segeberg gab es kürzlich einen Vorfall, der die Freude über einen kreativen Workshop für Jugendliche abrupt trübte. Vom 13. bis 16. August fand im Skatepark ein Graffiti-Workshop unter der Leitung des renommierten Künstlers Leroy Sass statt, der sowohl Talent als auch Begeisterung in die jüngeren Teilnehmer brachte. Dieser Workshop wurde nicht nur von den Landesmitteln unterstützt, sondern erhielt zusätzlich finanzielle Hilfe vom Lions Club und Sponsoren wie dem Holzhändler Bernd Jorkisch, der für die Bereitstellung der Holzwände sorgte.
Die Aktion war für die Jugendlichen eine willkommene Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben und ihre Fähigkeiten auf legalem Terrain zu zeigen. „Statt in der Stadt herumzusprayen, bekamen die Jugendlichen eine völlig legale Möglichkeit, ihr Können im Skatepark auszuprobieren“, erklärte Thomas Minnerop, Leiter des Jugendamts Bad Segeberg. Die Teilnehmer waren stolz auf ihre kunstvollen Werke, bis die Enttäuschung folgte: Nur drei Tage nach Abschluss des Workshops wurden die frischen Graffiti mit Hakenkreuzen und anderen unsäglichen Symbolen beschmiert. Dies hat sowohl die Jugendlichen als auch die Organisatoren schockiert und enttäuscht zurückgelassen.
Graffiti-Aktion wird überschattet
„Es war eine tolle Ferienaktion. Mit Leroy Sass konnten wir einen echten Experten gewinnen, von dem die Teilnehmer viel gelernt haben. Und dann das“, beschreibt Minnerop die Situation, immer noch fassungslos über den Vorfall. Er ließ die Hakenkreuz-Graffiti sofort entfernen, da solche Nationalsozialistischen Symbole in Deutschland geächtet sind. „Aber die Werke der Teilnehmer nach so kurzer Zeit zu übersprühen, ist einfach nicht akzeptabel“, so der Jugendamtsleiter weiter.
Allerdings waren nicht nur die Wände des Skateparks betroffen; auch der Boden war mit Schmierereien versehen. Minnerop äußerte seine Bedenken über die Gefahren, die eine Beschädigung der Skate-Elemente mit sich brächte. „Wenn da Farbe draufgesprüht wird, ist es zu rutschig. Das kann richtig gefährlich werden“, warnte er.
Ermittlungen laufen
In der Zwischenzeit hat die Kieler Polizeidirektion die Ermittlungen aufgenommen. Ein Sprecher bestätigte, dass ein entsprechendes Verfahren eingeleitet worden sei, ohne weitere Details zu nennen. Die Ermittlungen laufen durch die Polizeiliche Staatsschutzabteilung im Kieler Kreiskriminalamt. In dieser angespannten Situation hat Minnerop auch Bürgermeister Toni Köppen und Bauamtschefin Antje Langethal über die Vorfälle informiert.
Zusätzlich schlagen die Verantwortlichen vor, Schilder im Skatepark zu installieren, um auf die Unzulässigkeit von rassistischen, sexistischen oder homophoben Äußerungen hinzuweisen. Minnerop hofft, dass jemand gefunden wird, der regelmäßige Aufsicht im Skatepark gewährleistet, um solche Vorfälle zukünftig zu verhindern.
Um die Situation weiter zu verbessern, wird nach Möglichkeiten gesucht, betroffene Bürger als Freiwillige zu gewinnen. Bei einem Anruf eines Vaters, der selbst in seiner Jugend als Graffiti-Künstler aktiv war, wurde der Wunsch nach einem Ansprechpartner im Skatepark laut. „Wenn wir so jemanden finden würden, der sich kümmert und als Ansprechpartner zur Verfügung steht, wäre das wirklich toll“, hofft Minnerop.
Interessierte, die sich vorstellen können, Verantwortung zu übernehmen, sind aufgerufen, sich beim Jugendamt oder dem Jugendzentrum Mühle zu melden. Der Workshop hatte zu vielen positiven Erfahrungen geführt, aber der rückschrittliche Vorfall mit den Hakenkreuzen stellte einen ernsten Rückschlag dar und erinnerte alle Beteiligten daran, wie wichtig es ist, sich aktiv gegen solche Taten einzusetzen.