In Bingen wird der Bau eines neuen Ärztehauses auf dem Lamm-Areal weiter vorangetrieben, obwohl die Finanzierung des Projekts noch unklar ist. Der Gemeinderat verabschiedete in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause die ersten Planungsleistungen für das Vorhaben und beauftragte das Architekturbüro Fricker aus Ravensburg mit der Umsetzung. Die initialen Kosten belaufen sich auf 46.000 Euro, wobei der gesamte Bau voraussichtlich 1,4 Millionen Euro kosten wird.
Wichtige Entscheidung für die medizinsiche Versorgung
Die Schaffung eines ärztlichen Anlaufpunktes in Bingen stellt für die Bürger eine wesentliche Verbesserung der medizinischen Versorgung dar. Gemeinderatsmitglied Horst Arndt macht deutlich, dass die Arztpraxis dringend benötigt wird, um auch die Zukunft der Kastanien-Apotheke zu sichern. Anita Gaugel hebt die Notwendigkeit des Projekts hervor und ermutigt die Gemeinde, die finanziellen Mittel bereitzustellen.
Finanzielle Risiken und Herausforderungen
Die Diskussion unter den Mitgliedern des Gemeinderats zeigte jedoch auch Bedenken hinsichtlich der finanziellen Risiken. Zudem warnte Thomas Fleisch, dass die Gemeinde im schlimmsten Fall auf unerwarteten Kosten sitzen bleiben könnte, wie es der Nachbargemeinde Scheer 2021 erging, als ein bereits genehmigtes Projekt abgesagt wurde. Solche Erfahrungen beunruhigen die Ratsmitglieder und verdeutlichen die finanzielle Verantwortung, die mit diesem Vorhaben verbunden ist.
Dringlichkeit und Fristen sind entscheidend
Bürgermeister Marco Potas betont die Dringlichkeit des Projekts, da Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) genutzt werden sollen. Die Frist für die Anträge läuft im September, und um das Ärztehaus bis 2026 in Betrieb nehmen zu können, ist schnelles Handeln gefragt. Das Büro Fricker, das mit den ersten Planungsleistungen beauftragt wurde, hat bereits Vorarbeit geleistet, und die Gemeinde möchte die Zusammenarbeit fortführen, ohne weitere Architekten zu suchen.
Zukunftsperspektiven und nächste Schritte
Die nächsten Schritte im Bauprozess hängen von der vollständigen Genehmigung des Projekts nach den ersten Planungsleistungen ab. Kämmerer Robert Kromer erklärte, dass die anfänglichen Mittel voraussichtlich aus dem aktuellen Haushalt gedeckt werden können, jedoch wird ein Nachtragshaushalt nicht ausgeschlossen. Frank Müller, ein neu gewähltes Ratsmitglied, kündigte an, die geplanten Parkmöglichkeiten zu überprüfen, da deren Fehlen die öffentliche Förderung gefährden könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bau des Ärztehauses in Bingen nicht nur ein bedeutendes Infrastrukturprojekt ist, sondern auch eine notwendige Verbesserung für die Gesundheitsversorgung der Gemeinde darstellt. Die Entscheidungen und Entwicklungen in den kommenden Monaten werden entscheidend für den Erfolg dieses Vorhabens sein.