Sigmaringen

Ein unvergessliches Konzert: Der Projektchor begeistert in Tailfingen

In der St. Mauritiuskirche in Stetten a.k.M. begeisterte ein Projektchor unter der Leitung von Uwe Wagner mit der Aufführung der Großen Friedensmesse von Gotthilf Fischer, die aus Anlass globaler Unruhen ins Leben gerufen wurde und ein starkes Zeichen für den Frieden setzte, was das Publikum zu stehenden Ovationen bewegte.

In der St. Mauritiuskirche Stetten a.k.M. fand kürzlich ein beeindruckendes musikalisches Ereignis statt, das weit über das Konzert hinaus Bedeutung hatte. Unter der Leitung von Uwe Wagner führte ein Projektchor mit rund 100 Sängerinnen und Sängern die Große Friedensmesse von Gotthilf Fischer auf. Diese Messe, die ursprünglich 1978 für den damaligen amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter geschaffen wurde, erlangte in den letzten Jahren eine ganz neue Relevanz. Die Veranstaltung war sowohl eine Hommage an den Komponisten als auch ein kraftvolles Manifest für den Frieden in unruhigen Zeiten.

Ein Abend voller Emotionen und Zugkraft

Die Mauritiuskirche war an diesem Abend bis auf den letzten Platz gefüllt, was sowohl die Gemeinde als auch die Chormitglieder erfreute. Pfarrer Markus Manter eröffnete das Konzert mit einführenden Worten, in denen er seinen Wunsch äußerte, öfter vor einer so großen Menschenmenge predigen zu dürfen. Dieser Wunsch wird durch die emotionale Resonanz, die das Publikum zeigte, unterstrichen. Nach der Aufführung erhob sich der Saal zu stehendem Beifall, ein Zeichen des tiefen Respekts und der Wertschätzung für die Künstler.

Die Inspiration der Weltlage

In ihrer Ansprache stellte Martina Löffler die Entstehung des Projektchores vor. Sie verwies auf die weltweiten Unruhen, die Uwe Wagner motivierten, die Friedensmesse aufzuführen. Diese Initiative rückt die Musik in den Mittelpunkt sozialer Themen und verdeutlicht, wie künstlerische Ausdrucksformen zur Reflexion über den Frieden beitragen können. In ihrer Rede stellte Löffler auch die rhetorische Frage: „Was gibt es in diesen unruhigen Zeiten Wichtigeres als Frieden?“

Erinnerung an Gotthilf Fischer

Martina Löffler berichtete fortan über das bewegte Leben von Gotthilf Fischer. Nach einem traumatischen Fronteinsatz im Zweiten Weltkrieg, als er gerade einmal 17 Jahre alt war, widmete Fischer sein Schaffen der Friedensbotschaft. Diese Erlebnisse fanden ihren Niederschlag in der Friedensmesse, insbesondere im „Credo“. Hier wird deutlich, wie Musik als Medium genutzt wird, um tiefgehende persönliche und kollektive Erfahrungen zu verarbeiten.

Die Kraft des gemeinsamen Singens

Die Herausforderung, die verschiedenen Sänger zu einem homogenen Chorus zu vereinen, meisterte Uwe Wagner mit seiner gewohnten Expertise und Geduld. „Es ist eine Ehre, diese Messe heute aufführen zu dürfen“, so Löffler. Am Ende erntete auch der Organist Hans-Peter Merz aus dem Zollernalbkreis großen Applaus, als er das Publikum mit „Power of Life“ von Mons Leidvin Takle beschenkte. Die musikalische Begleitung, darunter auch Instrumentalisten wie Walter Ruh und Bernd Werner, trug entscheidend zu der eindrucksvollen Darbietung bei.

Ein Zeichen der Gemeinschaft

Besonders bewegend war die Anwesenheit ehemaliger Mitglieder der Fischer-Chöre, die zusammen mit der ehemaligen Managerin Esther Müller im Publikum saßen. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeugen von einer tiefen Verwurzelung dieser musikalischen Tradition in der Gemeinschaft. Der Wunsch, den Chor musikalisch fortzuführen, spiegelt das Bedürfnis wider, Kunst und Gemeinschaft neu zu beleben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Konzert in der St. Mauritiuskirche nicht nur ein musikalisches Ereignis war, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs über Frieden und Gemeinschaft leistete. Die Künstler und Organisatoren haben es verstanden, Musik als Plattform für Frieden und soziale Verantwortung zu nutzen. Medikamente für die Seele, die in Form von Melodien und Texten den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft ebnen können.

NAG

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