Die Stadtwerke Sigmaringen stehen vor einem finanziellen Desaster: Ein Minus von rund zehn Millionen Euro im vergangenen Jahr zwingt die Stadt, 11,5 Millionen Euro in die Gesellschaft zu pumpen, um eine Insolvenz abzuwenden. Der Interimsgeschäftsführer Falk-Wilhelm Schulz macht die verfehlte Einkaufspolitik verantwortlich. Zu hohe Preise und eine übermäßige Menge an Energie wurden in einer Zeit beschafft, als die Preise infolge des russischen Lieferstopps explodierten. Zudem blieben die hohen Einkaufskosten nicht an die Kunden weitergegeben, was die finanziellen Probleme weiter verschärfte.
Die Stadtwerke verloren im ersten halben Jahr bereits zehn Prozent ihrer Strom- und sechs Prozent ihrer Gaskunden, was die Notwendigkeit einer Preissenkung zum 1. Januar 2025 aufwirft, um die Kunden zu halten. Ein Frühwarnsystem soll nun eingerichtet werden, um künftig frühzeitig auf solche Krisensituationen reagieren zu können. Im Moment ist die Eigenkapitalquote durch die Stützung der Stadt auf 40 Prozent gestiegen, doch die Verschuldung gegenüber Banken bleibt mit 25 Millionen Euro hoch. Weitere Details und die neuen Preisstrukturen werden Mitte November veröffentlicht. Mehr Informationen sind hier zu finden.