Speyer

Historisches U-Boot U17 erreichte seinen neuen Heimatort in Sinsheim

Das historische U-Boot U17 hat am Sonntag seinen letzten Hafen im Technik-Museum Sinsheim erreicht, wo es ab Sommer 2025 als begehbares Exponat Gästen zur Verfügung stehen wird, und feierte seine Ankunft mit rund 30.000 Besuchern, die den spektakulären Transport und die Rettung des über 50 Jahre alten Objekts vor der Schrottpresse begeisternd begleiteten.

Die Ankunft des historischen U-Boots U17 im Technik-Museum Sinsheim hat nicht nur die Geschichte der Marine bewahrt, sondern auch eindrucksvoll die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit auf sich gezogen. Nach einer monatelangen und komplexen Transportaktion hat das U-Boot nun seinen neuen Platz im Museum gefunden, wo es ab Sommer 2025 für Besucher zugänglich sein soll.

Ein beeindruckender Empfang für die U17

Über 30.000 Menschen feierten am Sonntag die Ankunft des U-Boots und sorgten damit für eine einmalige Atmosphäre. Frieder Saam, der den Transport für die Spedition Kübler organisiert hatte, war sichtlich überrascht von dem großen Andrang: „Das hat hier heute jegliche Vorstellungskraft gesprengt“, sagte er. Die gesamte Stadt Sinsheim blickt stolz auf dieses Ereignis und wird durch den spektakulären Transport weltweit wahrgenommen.

Die Bedeutung der U17 für die Marinegeschichte

Das U-Boot, das 1972 in Dienst gestellt wurde, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Es ist bekannt für den ersten amerikanischen Gewässerübertritt eines deutschen U-Bootes nach dem Zweiten Weltkrieg und hat 37 Jahre lang die Sicherheit Deutschlands während des Kalten Krieges unterstützt. Michael Setzer, Präsident des Verbands Deutscher U-Boot-Fahrer, betonte die Bedeutung dieser Erhaltung: „Wir können diese U-Boote nicht alle in die Schrottpresse geben“, erklärte er und verwies darauf, dass es noch heute in Südamerika aktive Boote dieser Art gibt.

Ein Transport mit vielen Herausforderungen

Der gesamte Transport war eine logistische Meisterleistung. Statt des direkten Weges über die Autobahn musste das U-Boot auf einem Ponton über Rhein und Neckar transportiert werden, um Hindernisse wie Brücken zu überwinden. Mit einem eigens entwickelten Rollmechanismus konnte das U-Boot bei Bedarf gedreht werden, um die Passage zu ermöglichen. Diese innovativen Ansätze können als wegweisend für ähnliche zukünftige Großtransporte gelten.

Finanzierung und gemeinschaftliche Unterstützung

Die Kosten für den Transport betrugen schätzungsweise zwei Millionen Euro, die weitgehend durch Spenden gedeckt wurden. Dies zeigt, wie sehr die Menschen in der Region die maritime Geschichte schätzen und sich für ihr Erhalt engagieren. Der Verband Deutscher U-Boot-Fahrer plant zudem eine enge Zusammenarbeit mit den Technik-Museen, um die Besucher über die lange Geschichte des U-Boots zu informieren.

Ausblick auf zukünftige Ausstellungen

Das Technik-Museum Sinsheim hat bereits Erfahrung mit Großtransporten, einschließlich einer Boeing 747 und eines Prototyps des russischen Space Shuttles Buran. Ab dem 10. August werden die ehemaligen Besatzungsmitglieder von U17 Führungen im Museum anbieten, was die Bindung zur Geschichte noch stärkt und den Besuchern die Möglichkeit gibt, aus erster Hand zu erfahren, was es bedeutete, auf einem U-Boot zu dienen.

Die Ankunft der U17 hat nicht nur das Technik-Museum Sinsheim bereichert, sondern auch die lokale Gemeinschaft mobilisiert und das Interesse an der maritimen Geschichte in Deutschland neu entfacht.

NAG

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