Sport

Bundestrainerin verteidigt sich: ‚Tierquälerei ist nicht unser Alltag‘

Drei Jahre nach dem Ponyskandal bei den Olympischen Spielen in Tokio verteidigt Bundestrainerin Kim Raisner die umstrittenen Methoden im Modernen Fünfkampf, während sie die Vorwürfe der Tierquälerei zurückweist und darauf hinweist, dass in Reitschulen weitaus schlimmere Dinge passieren – und das alles geschieht vor der Entscheidung, die Reiterei nach den Sommerspielen in Paris aus dem Wettbewerb zu streichen.

Der Sport-Tag
Debatte um Tierquälerei im modernen Fünfkampf: Ein Blick auf die Entwicklungen

Die Diskussion über den Umgang mit Tieren im Sport hat durch die Ereignisse rund um Annika Schleu (jetzt Zillekens) im Jahr 2021 während der Olympischen Spiele in Tokio neue Dimensionen erreicht. Diese Situation, bei der ein Pferd während des Wettbewerbs scheute und die Athletin schließlich unter Druck geriet, hat nicht nur Auswirkungen auf die Athletinnen selbst, sondern sorgt auch für einen verstärkten Fokus auf das Thema Tierwohl im Sport.

Vorwürfe und Rückschläge

Die Bundestrainerin Kim Raisner sieht sich seitdem wiederholt mit Vorwürfen der Tierquälerei konfrontiert. Trotz der Vorfälle, bei denen sie die Athletin aufforderte, das scheuende Pferd mit der Gerte zu treiben, bleibt Raisner dabei, dass der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gerte und Sporen in der Reiterei zugelassen ist. Sie äußerte: „Wir wurden zu Pferdeschlächtern gemacht, in Reitschulen passieren noch viel schlimmere Sachen.“ Dies stellt nicht nur ihre Sichtweise dar, sondern reflektiert auch eine breitere Debatte über die ethischen Grenzen im Sport.

Reaktionen auf internationaler Ebene

Die Reaktion auf die Szene von Tokio war enorm. International gab es nicht nur im Tierschutzbereich erhebliche Empörung. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) intervenierte aufgrund des öffentlichen Drucks und forderte Veränderungen im Wettkampfmodus der Modernen Fünfkämpfer. Infolgedessen kündigte der Weltverband UIPM an, dass Reiterei nach den Olympischen Spielen in Paris aus dem Programm gestrichen wird, um stattdessen den Hindernislauf einzuführen. Dies wird als wichtiger Schritt gesehen, um den Olympia-Status des Modernen Fünfkampfs zu sichern.

Die Zukunft des Modernen Fünfkampfs

Die Entscheidung über die zukünftige Disziplinen des Sportes bringt nun die Frage auf, wie solche Veränderungen die Sportler und deren Vorbereitungen beeinflussen werden. Die Verlagerung hin zu weniger tiergestützten Disziplinen könnte eine Wende im Training und der Herangehensweise an den Wettbewerb darstellen. Außerdem wird diskutiert, wie sich dies auf die Wahrnehmung der Sportart in der Öffentlichkeit auswirken wird.

Schlussfolgerung

Die Debatte um die Tierquälerei und den Umgang mit Pferden im Modernen Fünfkampf ist weitreichend und zeigt, wie wichtig es ist, den ethischen Umgang im Sport zu hinterfragen. Der Fall von Annika Zillekens ist nicht nur ein Einzelfall, sondern ein Hinweis auf fehlende Standards, die in Zukunft dringend überdacht werden müssen. Die kommenden Herausforderungen für den Modernen Fünfkampf könnten als Gelegenheit gesehen werden, den Sport im Allgemeinen von alten Praktiken zu befreien und ein besseres Gleichgewicht zwischen sportlichen Zielen und Tierwohl zu finden.

NAG

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