Die Geschichte von Leonardo Scienza ist nicht nur die eines talentierten Fußballspielers, sondern auch eine bemerkenswerte Erzählung über Resilienz und den unermüdlichen Glauben an die eigenen Träume. Heute spielt der 25-Jährige für den 1. FC Heidenheim, doch sein Weg dorthin war geprägt von tiefgreifenden Herausforderungen.
Ein Neuanfang in der Bundesliga
Leonardo Scienza, der seinen Fußerfolg aus der Dritten Liga mit dem SSV Ulm mit einem beeindruckenden Rekord von zwölf Toren und 15 Vorlagen untermauerte, hat somit die Möglichkeit, in der Bundesliga zu zeigen, was in ihm steckt. „Es ist jeden Tag ein Traum für mich hier zu sein, mit der Mannschaft und einer Legende wie unserem Coach“, sagt Scienza, während er sich im Trainingslager in Volders, Tirol, auf die neue Saison vorbereitet.
Der lange Weg zur Selbstfindung
Der Offensivspieler hat eine bewegte Karriere hinter sich. Nach dem Tod seines Vaters, der am 13. September 2018 ein einschneidendes Ereignis in seinem Leben war, zog es ihn nach Schweden, wo er eine enttäuschende Erfahrung beim Fünftligisten Fanna BK machte. „Ich habe alles hinter mir gelassen“, erklärt er und beschreibt die schwierige Zeit, in der er auf einer dünnen Matratze im Haus des Vereinsbosses schlafen musste und lange auf sein Gehalt wartete. Auch wenn diese Zeit hart war, hat er nie aufgegeben: „Ich habe eineinhalb Jahre auf die Zähne gebissen. Es hat sich gelohnt.“
Talente in den unerwartetsten Momenten
Eine entscheidende Wendung nahm Scienzas Karriere während eines Testspiels der Schalker U 23, als er nach nur zehn Minuten auf dem Platz einen bleibenden Eindruck hinterließ. „Ich habe nach fünf Minuten ein Tor gemacht“, blickt er zurück. Diese Leistung überzeugte den Chefscout des FC Schalke 04, was schließlich zu seinem Wechsel in die Knappenschmiede führte.
Die Wurzeln von Scienzas Stärke
Die Kraft, die ihn auf seinem Weg begleitet hat, findet Scienza in seinem Glauben und der Unterstützung durch seine Familie. „Ich bete viel und lese jeden Tag die Bibel“, verrät der Brasilianer. Diese Werte haben ihm nicht nur in schwierigen Zeiten Halt gegeben, sie formen auch seinen Charakter als Spieler und Menschen. „Wenn ich es über diese Zeit schaffe, schaffe ich alles“, motivierte er sich während seiner Zeit in Schweden.
Ein vielfältiger Hintergrund als Stärke
Mit einem einzigartigen Mix aus brasilianischer und europäischer Herkunft bringt Scienza eine besondere Perspektive auf das Spielfeld. Obwohl er in Brasilien aufwuchs und dort seine Leidenschaft für Fußball entdeckte, spricht er auch gut Deutsch und hat Wurzeln in Luxemburg. „Ich bin ein großer Mix“, sagt er lachend und zeigt damit, dass er seine verschiedenen kulturellen Hintergründe stolz integriert.
Die Herausforderungen der Bundesliga
Als Neuzugang beim 1. FC Heidenheim stößt Scienza in eine neue Welt des Fußballs vor, die mit höheren Ansprüchen und intensivem Training einhergeht. „Du musst fast perfekt sein in der Bundesliga“, weiß der Spieler, der derzeit in Ulm wohnt. Dennoch erkennt er Parallelen zwischen seinem neuen Club und dem SSV Ulm, besonders in Bezug auf den familiären Zusammenhalt und das Klima im Team.
Scienzas Vertrag bis Juni 2027 könnte das längste Engagement seiner Karriere bedeuten und ist zugleich ein ehrgeiziges Ziel, das er mit der Entschlossenheit verfolgt, seine schwierige Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der Aufstieg in die Bundesliga ist nicht nur ein persönlicher Triumph für ihn, sondern auch eine inspirierende Geschichte für alle, die an sich glauben und für ihre Träume kämpfen.
– NAG