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Ausbildung 2023: Niedersachsen und Bremen kämpfen gegen hohe Leerstände

Vor Beginn des Ausbildungsjahres am Donnerstag sind in Niedersachsen und Bremen über 23.000 Ausbildungsplätze unbesetzt, was etwa 51 Prozent der angebotenen Stellen ausmacht, während die Bundesagentur für Arbeit auf die dringende Notwendigkeit hinweist, dass Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Bewerber zu finden.

Ausbildung unter der Lupe: Chancen und Herausforderungen

In Niedersachsen und Bremen steht das Ausbildungsjahr vor der Tür, jedoch sind viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Dies ist ein Zeichen für die große Herausforderung auf dem Ausbildungsmarkt, die sowohl junge Menschen als auch Unternehmen betrifft.

Offene Ausbildungsplätze im Überblick

Laut Daten der Bundesagentur für Arbeit waren bis Ende Juni in Niedersachsen nur 46 Prozent der Ausbildungsplätze besetzt. In Zahlen sind es dort 23,684 unbesetzte Stellen, die auf neue Bewerber warten. In Bremen verhält es sich ähnlich: Hier gibt es 2,138 offene Ausbildungsplätze, was etwa 46 Prozent der insgesamt gemeldeten Stellen entspricht. Besonders im Einzelhandel und der Logistik sind die Lücken groß – allein in diesen Bereichen wurden über 5,000 offene Stellen gezählt.

Demografische Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt

Die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) warnt davor, dass der akute Mangel an Bewerbern sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen könnte. Dies ist auf die demografischen Veränderungen zurückzuführen. Sönke Feldhusen von der IHKN merkte an, dass viele Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage sein werden, alle Stellen zu besetzen. „Etwa ein Drittel der Unternehmen erhält überhaupt keine Bewerbungen“, so Feldhusen.

Bewegungen auf dem Ausbildungsmarkt

Trotz der Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen: Viele Ausbildungsprogramme beginnen erst am 1. September, wodurch weiterhin Bewerbungen eingehen können. Dies äußerte Oliver Kriebel, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Bremen. Er betonte die hohe Nachfrage von Unternehmen nach geeigneten Auszubildenden, wies jedoch auch darauf hin, dass das Handwerk oft nicht im Fokus der jungen Menschen steht.

Chancen für junge Menschen

Der Leiter der Bundesagentur für Arbeit in Niedersachsen und Bremen, Johannes Pfeiffer, sieht trotz der Herausforderungen große Chancen für junge Menschen. Er rät Arbeitgebern, auch jenen Bewerbern eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht perfekt erscheinen. Gleichzeitig ermutigt er Schüler, die noch keine Perspektive haben, die Berufsberatung in Anspruch zu nehmen und offen für Alternativen zu sein.

Ausbildungsgarantie als Baustein der Lösung

Ein wichtiger Schritt zur Unterstützung derjenigen, die keinen Ausbildungsplatz finden, ist die Einführung der sogenannten Ausbildungsgarantie zum 1. August. Diese sieht vor, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter eine alternative Ausbildung vermitteln, insbesondere für Jugendliche aus Regionen mit unzureichenden Ausbildungsplätzen. Dies könnte helfen, die unbesetzten Stellen in Zukunft zu reduzieren und gleichzeitig junge Menschen in beruflichen Kontext einzuführen.

Fazit

Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Niedersachsen und Bremen ist von Herausforderungen geprägt, bietet jedoch auch zahlreiche Chancen. Sowohl die Unternehmen als auch die jungen Menschen sind gefordert, neue Wege zu gehen und Lösungen zu finden, um die Ausbildungsplätze nachhaltig zu besetzen.

NAG

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