Aufdringliche Zeitungsverkäufer: Zwischen Hilfe und Belästigung
Die Straßenzeitung Hinz-und-Kunzt ist in Fußgängerzonen und vor Supermärkten ein vertrauter Anblick. Sie symbolisiert den Kampf gegen Obdachlosigkeit und die Bemühungen, Menschen in Not zu unterstützen. Doch nicht immer verläuft das Werben für die Zeitung reibungslos.
In Stade berichtete eine aufmerksame Leserin des WOCHENBLATTs von aufdringlichen Zeitungsverkäufern, die ihre Werbetaktiken bis hin zum Betteln steigerten. Dies führte zu unangenehmen Situationen und ließ die Leserin sogar an der Echtheit der Verkäufer zweifeln. Sind es wirklich autorisierte Hinz-und-Kunzt-Verkäufer? Diese Frage führte zu Nachforschungen.
Sybille Arendt, die Pressesprecherin von Hinz und Kunzt in Hamburg, bestätigte das Problem. Es gibt Menschen, die ohne offizielle Verkaufsausweise versuchen, die Magazine zu verkaufen oder zu betteln. Dies wirft ein schlechtes Licht auf die gesamte Organisation, die sich bemüht, den Bedürftigen zu helfen.
Die „Trittbrettfahrer“ nutzen oft die Hilfe offizieller Verkäufer, um an die Zeitungen zu gelangen. Sie kaufen die Magazine von registrierten Verkäufern und verstoßen dann gegen die Verhaltensregeln. Dies führt zu Belästigungen und Vertrauensverlust bei den potenziellen Kunden.
Um diesem Vorgehen Einhalt zu gebieten, hat Hinz-und-Kunzt eine ungewöhnliche, aber effektive Maßnahme ergriffen. Kunden werden ermutigt, Fotos von den Titelseiten zu machen, wenn sie Zeitungen von nicht autorisierten Anbietern kaufen, und diese an den Vertrieb zu melden. So kann der Lieferweg unterbrochen werden und die Verstöße eingedämmt werden.
Die Verantwortlichen betonen, dass sie das aufdringliche Verhalten nicht tolerieren, da es den Verkaufenden schadet, die sich an die Regeln halten und eine ehrliche Einkommensquelle suchen. Gleichzeitig engagiert sich Hinz-und-Kunzt auf politischer Ebene für Armutsbekämpfung und setzt sich für die Menschen in schwierigen Lebenslagen ein.
Bei aufdringlichem Verkäuferverhalten werden in Stade bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu kontrollieren. Dennoch wird aufgrund der finanziellen Notlage der Betroffenen nicht von einer „Masche“ gesprochen.
Die Polizei rät Passanten, bestimmt aber höflich zu reagieren, wenn sie von aufdringlichen Verkäufern oder Bettlern angesprochen werden. Bei hartnäckigen Fällen sollte die Polizei informiert werden, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
– NAG