Stade

Stader Seniorinnen empört: Weniger Bingo und kein Kuchen im Café Schöne Zeit

Seniorinnen aus Stade sind verärgert über die Streichung des zweiten Bingo-Termins und den Verzicht auf Kuchen im Café "Schöne Zeit", was zu einem Gespräch mit den Betreuungsdiensten führen soll, um mögliche Lösungen für die reduzierte Seniorenbetreuung zu finden.

Im Herzen von Stade kämpft die Gemeinschaft der älteren Bürgerinnen und Bürger um den Erhalt ihrer wöchentlichen Treffen, die mehr bieten als nur Geselligkeit. Das Café „Schöne Zeit“ ist nicht nur ein Ort, an dem Karten gespielt wird, sondern ein Zentrum für Begegnungen, das zur Verringerung von Einsamkeit im Alter beiträgt. Dennoch hat die Entscheidung der städtischen Betreuungsdienste, den zweiten Bingo-Termin und das Kuchenangebot zu streichen, eine Welle der Unzufriedenheit ausgelöst.

Frust über gesperrte Angebote

Der Unmut unter den Seniorinnen zeigt sich in den Gesprächen im Café, wo Bingo für viele zu einer wöchentlichen Freude geworden ist. Die Geschäftsführerin der Stader Betreuungsdienste, Katharina Goedicke, gab an, dass die Entscheidung aus Kostengründen getroffen wurde. Ein zusätzliches Personal kann aufgrund finanzieller Engpässe nicht eingestellt werden. Die Frage, wie viel Wert die Stadt auf die Bedürfnisse älterer Menschen legt, steht nun im Raum.

Politik äußert sich zur Situation

Die Stimmen der Stader Politiker sind klar: Es besteht großer Handlungsbedarf. Kai Holm von der SPD fordert eine deutliche Verbesserung der Seniorenbetreuung, während er auf bestehende strukturelle Probleme hinweist. Der Rückgang an Mitarbeitern stellt eine Herausforderung dar, die dringend angegangen werden müsse. „Wir sind gesellschaftspolitisch mehr schuldig“, betont er, und fordert mehr Unterstützung durch die Stadt.

Ehrenamt und Unterstützung für Seniorinnen

Ein möglicher Ausweg aus der aktuellen Situation könnte das Engagement von Freiwilligen sein. Politische Vertreter wie Robert Gahde von den Grünen sehen in der Übertragung von Verantwortung auf die älteren Menschen und die Einbindung ehrenamtlicher Helfer einen Schritt in die richtige Richtung. „Aktive Beteiligung schafft Verbundenheit“, erklärt er, was hilfreich sein könnte, um die Angebote wieder zu beleben.

Gespräch zwischen Betreuungsdiensten und Seniorinnen

Ein Treffen zwischen den Betreuungsdiensten und den betroffenen Seniorinnen ist bereits geplant. Es bleibt abzuwarten, ob sich dort Lösungen finden lassen, die den berechtigten Ärger der älteren Damen besänftigen können. Es ist wichtig, dass die Stadt erkennt, wie entscheidend soziale Einrichtungen und Angebote für die Lebensqualität älterer Menschen sind.

Die Bedeutung von Begegnungsstätten

Das Café „Schöne Zeit“ stellt nicht nur einen Ort für Aktivitäten wie Bingo dar, sondern erfüllt auch eine soziale Funktion: Es beugt Vereinsamung vor und fördert die sozialen Kontakte innerhalb der Gemeinschaft. Politiker, wie Daniel Friedl von der CDU, betonen die Wichtigkeit solcher Angebote und die Notwendigkeit, zusätzliche Ressourcen zu finden, um die Betreuung von Senioren aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Streichung der Bingo-Termine und des Kuchenangebots nicht nur eine praktische Entscheidung ist, sondern auch die Frage aufwirft, wie ernst es Regierung und Gesellschaft mit der Förderung des Wohlbefindens älterer Bürger meinen. In Anbetracht der demografischen Entwicklung sind sichere Orte für soziale Interaktion wie das Café „Schöne Zeit“ von größter Bedeutung.

NAG

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