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Frankfurt sichert Erbe: Karikaturen von Hilke Raddatz für Caricatura-Museum

Biografie einer Wegbereiterin: Hilke Raddatz und ihr künstlerisches Erbe

Die Stadt Frankfurt am Main erwarb kürzlich den Vorlass der talentierten Hamburger Zeichnerin Hilke Raddatz für das renommierte Caricatura-Museum. Dieser beeindruckende Nachlass umfasst rund 4.000 Karikaturen, die Raddatz für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften erstellte, vor allem für das bekannte Satiremagazin „Titanic“. Darüber hinaus beinhaltet er Zeichnungen aus Kinderbüchern und anderen Buchillustrationen, wie die Caricatura am Donnerstag (11.7.) bekannt gab.

Wer war Hilke Raddatz?

Hilke Raddatz, geboren 1941 in Hamburg, war eine herausragende Künstlerin und eine der ersten Frauen in Deutschland, die sich als Karikaturistin einen Namen machte. Nach ihrem Studium der Grafik an der Hamburger Kunstschule Alsterdamm etablierte sie sich schnell in der Szene und wurde vor allem durch ihre Arbeiten für das Satiremagazin „Titanic“ bekannt. Besonders in der Rubrik „Briefe an die Leser“ steuerte sie rund 2.500 Illustrationen bei, die das Magazin prägten.

Neben ihrer Tätigkeit für die „Titanic“ entwarf Raddatz auch Zeichnungen für andere bedeutende Publikationen wie Kowalski, Vorwärts, Wochenpost und weitere Zeitungen. Darüber hinaus widmete sie sich ab den 1980er Jahren verstärkt der Illustration von Kinderbüchern und Bildergeschichten, die sie mit ihrem unverwechselbaren Stil bereicherte.

Warum ist ihr künstlerisches Erbe bedeutend?

Der kauf des Vorlasses durch die Stadt Frankfurt unterstreicht die Wertschätzung und Anerkennung, die Hilke Raddatz posthum entgegengebracht wird. Ihr Schaffen prägte nicht nur die Satirelandschaft, sondern zeigte auch die künstlerische Vielfalt und das Talent einer Wegbereiterin in einem damals männlich dominierten Berufsfeld. Durch die Bewahrung und Ausstellung ihres Nachlasses im Caricatura-Museum wird ihr künstlerisches Erbe für zukünftige Generationen zugänglich gemacht und gewürdigt.

Im September wird Hilke Raddatz zudem der renommierte Wilhelm-Busch-Preis in Stadthagen verliehen, der ihr posthum für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen und ihren Beitrag zur deutschen Karikaturszene verliehen wird.

NAG

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