Das Fünfseen-Filmfestival in Starnberg, das vom 3. bis zum 11. September stattfindet, zieht nicht nur Filmfans, sondern auch zahlreiche Filmschaffende an. Für die Besucher stellt sich oft die Frage, wie viele der präsentierten Werke sie innerhalb von zehn Tagen erleben können. Für die ausstellenden Filmemacher hingegen dreht sich alles um Auszeichnungen und Preise. Besonders prominent ist in diesem Jahr die schauspielerische Ehrung von Corinna Harfouch, die den Hannelore-Elsner-Schauspielpreis, dotiert mit 5000 Euro, erhält. Dieser Preis wird von Susanne und Carsten Zehm gestiftet und würdigt herausragende Leistungen in der Schauspielkunst.
Im Wettbewerb um den „Fünf Seen Filmpreis“ konkurrieren sieben Filme aus Mitteleuropa, darunter drei österreichische, zwei deutsche, ein niederländischer und zwei Schweizer Produktionen. Mit 5000 Euro dotiert, wird dieser Preis an den Regisseur oder die Regisseurin eines aktuellen Langfilms verliehen, der noch nicht in den Kinos gezeigt wurde. Ein starkes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf Filmen, die von mutigen Frauen handeln. Besonders erwähnenswert ist der Eröffnungsfilm „In Liebe, Eure Hilde“, der die Liebesgeschichte von Hans und Hilde Coppi beleuchtet, die sich 1942 einer Widerstandsgruppe in Berlin anschlossen.
Die Wettbewerbsteilnehmer
Zu den weiteren Wettbewerbsfilmen zählen beispielsweise „Gotteskinder“, das die Geschichte von Hannah erzählt, die in einer religiösen Familie aufwächst. Hier wird der Spannungsbogen zwischen Familiendruck und persönlicher Freiheit thematisiert. „Teufels Bad“ handelt von Agnes, die im 18. Jahrhundert als Braut in ein fremdes Dorf zieht und sich anpassen muss. Ein weiteres Filmhighlight ist „Melk“, wo es um Robin geht, die ein Totgeborenes zur Welt bringt. Die Erzählungen in „Le Paradis de Diane“ und „Europa“ spannen den Bogen über Verantwortung und die Herausforderungen, die in wechselnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auftreten.
Die Jury, die die Filme bewertet, setzt sich mehrheitlich aus Männern zusammen, darunter der Schauspieler Rainer Bock und der Regisseur Ofir Raul Gaizer. Es bleibt spannend, welche Filme bei der Abschlussfeier am 11. September geehrt werden und welcher Film die begehrte Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm erhält. In diesem Jahr sind sieben Werke im Rennen um den Dokumentarfilmpreis, der mit 3000 Euro dotiert ist und von der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg gestiftet wird.
Die Dokumentarfilme beleuchten verschiedene Perspektiven und Themen, die für die Gegenwart relevant sind. Die Jury besteht aus vier Mitgliedern, die sich zusammenfinden, um den besten Dokumentarfilm zu küren. Ein weiteres Highlight des Festivals ist die Sektion „Dach-Panorama“, die junge Talente aus Deutschland, der Schweiz und Österreich präsentiert. Unter den Teilnehmern um den „Perspektive-Spielfilmpreis“ sind Filme, die die ersten oder zweiten Arbeiten der Regisseure darstellen.
Preise und Auszeichnungen
Der „Horizonte-Filmpreis“ wird für Filme vergeben, die soziale und menschliche Themen ins Zentrum stellen. Die Abstimmung über den Preisträger erfolgt durch das Publikum, was eine besondere Verbindung zwischen Filmemachern und Zuschauern schafft. Weiterhin wird auch der „Short Plus Award“ vergeben, der sich auf mittellange Filme spezialisiert hat. Hier liegt die Laufzeit zwischen 21 und 59 Minuten, und der Gewinner wird von einer Jury bestimmt, die den Preis von 1000 Euro vergibt.
Der „Goldene Glühwürmchen“ Kurzfilmpreis ist eine feste Größe des Festivals und wurde bereits 1999 ins Leben gerufen. Viele bedeutende Regisseure begannen ihre Karriere mit dieser Auszeichnung. Eine dreiköpfige Jury wählt den Gewinner aus 20 teilnehmenden Kurzfilmen aus, die nicht länger als 20 Minuten sind. Auch dieser Preis wird mit 1000 Euro dotiert und von Witha Veronelli vom Verein Weitwinkel gestiftet.