Dachdecker im Landkreis Starnberg erleben einen Wandel in der Arbeitskultur, der durch die steigenden Temperaturen und extremen Wetterbedingungen vorangetrieben wird.
Ein neuer Arbeitsansatz in der Bauindustrie
Der Beruf des Dachdeckers gehört zu den anstrengendsten im Handwerk, insbesondere in den warmen Monaten. Die rund 80 Dachdecker im Landkreis Starnberg sind häufig extremen Bedingungen wie intensiver Sonne und hohen Temperaturen ausgesetzt. Um die Gesundheit der Arbeiter zu schützen, wurde ein neuer Ansatz eingeführt: Hitzefrei, auch bekannt als „Extremwetter-Ersatzlohn“. Dieser ist entscheidend, wenn die Hitze zu stark wird, um sicher auf dem Dach arbeiten zu können.
Gesundheit als oberstes Gebot
Harald Wulf, Vorsitzender der IG Bau Oberbayern, betont die Wichtigkeit der Gesundheit der Dachdecker: „Wenn die Sonne so richtig vom Himmel knallt, dann müssen auch die Profis runter vom Dach.“ Dies zeigt, dass die Branche sich zunehmend um die Bedürfnisse ihrer Arbeiter kümmert und für entsprechende Maßnahmen sorgt, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu gewährleisten.
Ein finanzieller Schutz für extreme Wetterbedingungen
Durch die Einführung eines Ausfallgeldes, das den Beschäftigten in Zeiten von extremen Wetterereignissen zusteht, wird ein finanzieller Ausgleich geschaffen. Bei Ausfallstunden im Bereich der Dachdeckerarbeit erhalten die Angestellten etwa Dreiviertel ihres regulären Stundensatzes. Diese Regelung hilft, finanzielle Engpässe zu vermeiden, wenn Wetterbedingungen die Arbeit unmöglich machen. Von April bis November kann es passieren, dass bis zu 53 Arbeitsstunden pro Dachdecker aufgrund von Wetterextremen ausfallen.
Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft
Diese Veränderungen in der Arbeitsweise der Dachdecker wirken sich nicht nur auf die Beschäftigten selbst aus, sondern auch auf die gesamte Gemeinschaft im Landkreis Starnberg. Durch die Sicherstellung eines Einkommens, selbst in Hochtemperaturphasen, wird nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Familien gefördert, sondern auch das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken bei extremen Wetterbedingungen geschärft.
Zukunftsaussichten und erneute Herausforderungen
Die Implementierung von Regeln wie Hitzefrei und das Ausfallgeld zeigt eine positive Entwicklung hin zu mehr Arbeitsschutz und besserer Vorsorge für die Dachdecker. Doch mit den zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel wird weiterführende Planung und Anpassung erforderlich sein, um den langfristigen Bedürfnissen dieses Sektors gerecht zu werden.
Weitere Informationen über das Ausfallgeld und die eigenen Rechte können die Beschäftigten auf der Website der Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks einsehen.