Kampf um das kulturelle Erbe: Bürger setzen sich für das Heimatmuseum ein
Die Stadt Starnberg steht vor einer Herausforderung: Wie können die defizitären städtischen Einrichtungen erhalten werden, wenn die Finanzen knapp sind? Inmitten dieser Debatte rückt das Schicksal des Heimatmuseums in den Fokus. Bürgermeister Patrick Janik lud die Vorsitzenden des Museum-Freundeskreises zu einer Diskussionsrunde ein, die am Ende überraschende Perspektiven aufzeigte.
Die Besucherzahlen des Museums haben dank einer erfolgreichen Ausstellung über den Schriftsteller Oskar Maria Graf einen Rekordstand erreicht. Eine laufende Petition zum Erhalt des Museums zeigt die starke Unterstützung aus der Bevölkerung. Um das Defizit zu reduzieren, wurden verschiedene Maßnahmen wie die Installation einer Fotovoltaikanlage und erhöhte Eintrittspreise vorgeschlagen.
GWT-Chef Christoph Winkelkötter betonte die Bedeutung des Museums für den Tourismus und schlug vor, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Sarah Döringer wies auf die Einnahmemöglichkeiten durch angepasste Eintrittspreise hin und berichtete über die steigende Beliebtheit von Trauungen im historischen „Lochmann-Haus“.
Museumsleiter Benjamin Tillig ist optimistisch und erwartet für das laufende Jahr einen höheren Kostendeckungsgrad. Trotz der anstehenden Sparmaßnahmen betont Bürgermeister Janik, dass das Museum immer ein Zuschussgeschäft bleiben wird.
Die Diskussion um die Konsolidierung der städtischen Einrichtungen in Starnberg ist kein Einzelfall. Museen in ganz Deutschland kämpfen um ihre Existenz, da sie stark von staatlichen Zuschüssen abhängig sind. Der Stadtrat wird in Zukunft entscheiden müssen, wie viel ihm der Erhalt des kulturellen Erbes wert ist. Eine neue Ausrichtung und ein attraktiver Auftritt des Museums könnten dabei hilfreich sein.
Der „Freundeskreis Museum Starnberger See“ lädt die Bürger ein, sich näher mit dem Museum und seinem kulturellen Wert auseinanderzusetzen. Gemeinsam wird nach Lösungen gesucht, um das Museum langfristig zu erhalten. Das Sommerfest des Vereins bietet eine Gelegenheit für Interessierte, sich aktiv einzubringen.
– NAG