Die Straßeninfrastruktur in Starnberg steht vor einer erheblichen Herausforderung, da der Sanierungsbedarf an den Ortsstraßen immer deutlicher wird. Eine Fachfirma hatte bereits vor dreieinhalb Jahren einen enormen Renovierungsstau von 118 Millionen Euro festgestellt. Die Stadtverwaltung sieht sich nun gezwungen, überplanmäßige Aufwendungen zu genehmigen, da die verfügbaren Mittel nicht ausreichen, um die dringendsten Maßnahmen zu finanzieren.
Aktuell sind im Budget für 2024 lediglich 290.000 Euro für den Unterhalt des Straßennetzes in Starnberg eingeplant. Doch wie die Stadtverwaltung berichtet, erfordert die Realität zusätzliche 95.000 Euro, um die notwendigsten Arbeiten durchführen zu können. Diese Situation erfordert ein schnelles Handeln, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Infrastruktur auf einem akzeptablen Niveau zu halten.
Dringende Maßnahmen in Starnberg
Sechs konkrete Sanierungsmaßnahmen wurden identifiziert, die schnellstens angegangen werden müssen. Unter anderem sind dies Reparaturen am Bahnhof See, wo die Asphaltfläche vor dem historischen Bahnhofsgebäude auf einer Fläche von 50 mal 50 Zentimetern eingebrochen ist, was mit Kosten von rund 8.000 Euro zu Buche schlägt. An der Kreuzung Tutzinger-Hof-Platz wird der Gehweg auf der Mittelinsel abgesenkt, um einen barrierefreien Zugang zu schaffen, was mindestens 5.000 Euro kosten wird.
Besonders besorgniserregend ist die Situation am Bahnhofvorplatz, wo erhebliche Asphaltschäden festgestellt wurden, die eine Sanierung für 29.126,26 Euro notwendig machen. Auch der Kreuzungsbereich von Wittelsbacher- und Ludwigstraße, wo Netzrissschäden und Absackungen auftreten, wird mit weiteren Kosten von 16.201,37 Euro belastet. In der Kaiser-Wilhelm-Straße wurde sogar eine Gefährdung des Straßenverkehrs festgestellt, was mit 26.600,96 Euro zu veranschlagen ist.
Ein weiteres Problem besteht in der Bismarckstraße in Söcking, wo Holzbohlen, die den Höhenversatz zwischen Gehweg und Privatgrund stützen sollen, verrottet sind. Teile des Gehwegs sind schon weggebrochen, was eine dringende Neuasphaltierung und eine neue Zaunanlage erfordert. Diese Maßnahmen belaufen sich auf Kosten von rund 10.000 Euro. Die Aufträge an die entsprechenden Fachfirmen wurden bereits erteilt, um die Situation schnell zu verbessern.
Die Herausforderungen im Straßenunterhalt sind nicht nur finanzieller Natur, sondern betreffen auch die tägliche Sicherheit der Anwohner und Verkehrsteilnehmer. Der Sanierungsstau, verbunden mit den zusätzlichen Aufwendungen, verdeutlicht die Dringlichkeit, die notwendige Infrastruktur zu modernisieren und instand zu halten. Ohne eine adäquate Finanzierung wird es für die Stadt schwierig, den Anforderungen gerecht zu werden und die Sicherheit ihrer Straßen zu gewährleisten.
Durch die von der Verwaltung gestellten Mittel und die Genehmigung der Mehrkosten wird die Stadt versuchen, die dringendsten Probleme anzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob es zukünftig möglich ist, einen nachhaltigen Plan für die Erneuerung und den Unterhalt der Straßen in Starnberg zu etablieren.
Der Kreisbote wird weiterhin über die Fortschritte in der Verkehrsinfrastruktur Starnbergs berichten und die Leser über die aktuelle Situation auf dem Laufenden halten.