StendalUelzen

Rettungsdienst in Gefahr: Wie lange Schließzeiten die Notfallhilfe bedrohen

Die Bauarbeiten der Bahn in der Altmark könnten die gesetzlich vorgeschriebene zwölfminütige Frist für den Rettungsdienst gefährden, weshalb Landrat Patrick Puhlmann zusätzliche Rettungsfahrzeuge und -standorte prüft, um trotz möglicher Schrankenschließungen schnell Hilfe leisten zu können.

Die bevorstehenden Bauarbeiten der Bahn werfen in der Altmark ernste Fragen zur Sicherheit und Erreichbarkeit des Rettungsdienstes auf. Die gesetzlichen Vorgaben sehen vor, dass Rettungskräfte innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sein müssen. Doch mit den bevorstehenden Veränderungen an der Bahnstrecke könnte diese Frist in Gefahr geraten.

Rettungsdienste betroffenen

Patrick Puhlmann, der Landrat des Landkreises Stendal, äußert ernsthafte Bedenken zur Notfallversorgung in der Region. Angesichts der möglichen langen Schrankenschließungen wird ein Gutachten beauftragt, um festzustellen, ob es notwendig ist, zusätzliche Rettungsfahrzeuge oder neue Standorte für den Rettungsdienst in der Nähe der Bahnstrecke einzurichten. „Wenn es eine Erweiterung der Rettungsdienststandorte und -fahrzeuge braucht, dann wird es sie auch geben, egal was es kostet“, betont Puhlmann entschlossen.

Versorgungsengpass oder rechtzeitige Hilfe?

Die Rettungswache Kläden, die direkt an der kritischen Strecke positioniert ist, bereitet sich auf die Herausforderungen der kommenden Monate vor. Andreas Lauenroth, Bereichsleiter Rettungsdienst beim Arbeitersamariterbund, stellt strategische Überlegungen an. „Wir fahren bei geschlossenen Schranken mit Sondersignal links an der wartenden Autoschlange vorbei und hoffen, dass die Schranke schnell aufgeht“, erklärt er. Die Mitarbeitenden sind sich der potenziellen Schwierigkeiten bewusst und haben bereits Notfallpläne in Erwägung gezogen, einschließlich telefonischer Unterstützung durch die Leitstelle für Angehörige der betroffenen Patienten, während die Rettungswagen unterwegs sind.

Bahn reagiert auf Bedenken

Angesichts der aufkommenden Sorgen äußert sich auch Jörg Bönisch, ein Sprecher der Bahn. Er stellt klar, dass die Situation an den Schranken nicht so besorgniserregend werden sollte wie befürchtet. Die Bahn plant, den Fernverkehr auf einen Stundentakt umzustellen und den Güterverkehr auf Umleitungsstrecken zu leiten. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass es zu extrem langen Schrankenschließzeiten kommt, wie es bereits in der Vergangenheit während einer Bahnsperrung der Fall war.

Zukunftsausblick

Die kommenden Wochen sind entscheidend, um das tatsächliche Maß der Belastungen für die Region zu erkennen. Puhlmann betont, dass der Landkreis Stendal weiterhin an einem Plan B arbeitet, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. „Klar ist, wir werden die Aufgabe Rettungsdienst so gut erfüllen, wie wir können“, verspricht er und unterstreicht die Wichtigkeit einer rechtzeitigen und professionellen Notfallversorgung für die Bürger der Altmark.

Der erfolgreiche Zusammenhang zwischen Infrastrukturmaßnahmen und medizinischer Versorgung wird für die Altmark eine Herausforderung bleiben. Die richtigen Maßnahmen müssen getroffen werden, um die Sicherheit der Bevölkerung auch während der Bauarbeiten zu gewährleisten.

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