Die Apfelsaison in Stendal beginnt unter einem düsteren Schatten! Die Ernte wird zu einem wahren Trauerspiel, das die Herzen der Landwirte schwer macht.
Die ersten Klingen des Herbstes bringen schlechte Nachrichten: Nach einer katastrophalen Blüte im April, die von Frostnächten und verheerendem Hagel begleitet wurde, stehen die Apfelbäume in der Region vor einem Desaster. Doch ein Hauch von Hoffnung weht durch die Scheune von André Stallbaum, der passenderweise die Saisoneröffnung in seinem Laden ausrichtete. „Es hat wochenlang kaum geregnet“, verrät der Landwirt optimistisch. Allerdings sollten die Äpfel nun auf die Regenzeit warten – zu spät für diese Saison, aber besser für die Zukunft.
Verheerende Ernteausfälle
Der Blick auf die Obstplantagen lässt jedoch nicht viel Gutes erahnen! In vielen Teilen des Landes ist die Ausbeute schockierend gering. Jörg Geithel, der Vorsitzende des Obstbauverbands Sachsen und Sachsen-Anhalt, zeigt sich besorgt: „Andernorts liegen die Ernteausfälle zwischen 70 und 100 Prozent!“, klagt Geithel und ergänzt, dass die Gesamternte auf erschreckende zehn Prozent des Vorjahres geschätzt wird. Ein Großteil wird in die Industrieverarbeitung fließen – für den frischen Markt bleibt damit nur ein Bruchteil übrig.
Die Äpfel, die das Glück haben, den Baum zu erreichen, könnten teuer kosten. Aber Geithel hat gute Nachrichten: Dank der Überproduktion auf dem Weltmarkt könnte sich ein dramatischer Preisanstieg, der die Familien kältete, vielleicht doch verhindern lassen. „Die Landwirte sitzen nicht auf ihren Äpfeln! Auch die Industrie hat Bedarf“, gibt er zuversichtlich von sich.
Ein teures Frühjahr für die Landwirte
Und trotzdem, die lokale Landwirtschaft leidet! Stallbaum klagt, dass sie in einer Frostnacht fast 100.000 Euro an Ertrag verloren haben. Trotz der enormen Herausforderungen bleibt der lokale Verkauf aufrecht: „Bei uns gibt es weiterhin Äpfel!“ Auch regionale Partner haben sich bereit erklärt, die Ware zu liefern. Ein etwas leuchtender Punkt in diesem Kundenchaos!
Doch nicht alles ist verloren. Stallbaum setzt sich für die „weniger perfekten“ Äpfel ein. Überraschende Neuigkeiten für die Verbraucher: Bei einer Blindverkostung fanden die Tester heraus, dass beschädigte Äpfel oft besser schmecken als die makellosen! Ein „schädlicher“ Apfel kann seine Wunden heilen und produziert dabei mehr von diesen wunderbaren Geschmacksstoffen, die den Biss so unwiderstehlich machen.
Die Apfelsaison könnte zwar wie ein bitterer Nachgeschmack enden, doch es bleibt ein Funke der Hoffnung. Der Verkauf von Weihnachtsbäumen Ende des Jahres könnte den Stendalern das nötige Aufatmen bringen. Aber eines ist sicher: Die Apfelbauern werden die Herausforderungen mit einem starken Willen angehen, auch wenn es schon wieder eine schwere Saison war.