Stendal

Stadtwerke-Chef Sebastian Horn kritisiert Angriffe von Windkraftgegnern

In Havelberg kommt es zu einem Konflikt zwischen den Stadtwerken und Windkraftgegnern über den Bau von Windrädern im Wald, wobei Geschäftsführer Sebastian Horn betont, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden und eine offene Kommunikation notwendig ist, um die Bürger in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.

In den vergangenen Wochen hat sich in Havelberg ein kontroverser Streit über den Bau von Windkraftanlagen im Wald entfaltet, der die Gemüter erhitzt. Dabei geht es nicht nur um die Frage der erneuerbaren Energien, sondern auch um die Erwartungen von Bürgern und deren Wahrnehmung gegenüber den Entscheidern in der Stadt. Ein zentraler Akteur in diesem Konflikt ist Sebastian Horn, Geschäftsführer der Stadtwerke, der sich mit den Vorwürfen der Windkraftgegner auseinandersetzt.

Horn äußert seinen Unmut über die harschen Angriffe, die in sozialen Medien gegen ihn und die Stadtwerke veröffentlicht werden. Er merkt an, dass Mitglieder der Windkraftgegner sogar zu persönlichen Beleidigungen greifen. Bezeichnungen wie „Umweltsau“ oder „Kapitalistenschwein“ seien keine Seltenheit. Horn weist jedoch darauf hin, dass man bei der Planung der Windkraftanlagen einen doppelt so großen Abstand zu den Wohngebieten einhält, als es gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies zeigt, dass die Stadtwerke um umweltfreundliche Lösungen bemüht sind, während sie gleichzeitig die Bedenken der Anwohner ernst nehmen.

Die Verantwortung der Energieversorger

Ein weiterer Punkt, den Horn anspricht, ist die Verantwortung der Energieversorger. „Es wird nur so viel gebaut, wie zulässig ist“, betont er. Diese Aussage unterstreicht die Absicht der Stadtwerke, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten und dabei dennoch den Bedarf an erneuerbaren Energien zu decken. Horn weiter: „Wenn vor Ort etwas passiert, dann müssen auch die Energieversorger mit eingebunden werden, sodass sie das Steuerungs- und Lenkungsinstrument in der Hand haben und zum Wohle der eigenen Region agieren können.“ Hierbei wird deutlich, dass die Stadtwerke nicht nur für die Energieversorgung zuständig sind, sondern auch eine wichtige Rolle in der regionalen Entwicklung spielen sollen.

Die Auseinandersetzungen haben jedoch die Fronten zwischen dem Rathaus und den Gegnern der Windkraft verhärtet. Trotz der bisherigen Angebote der Stadtverwaltung, in Dialog zu treten, bleibt das Vertrauen in die Entscheidungen niedrig. Die Bürger von Havelberg scheinen sich in ihrer Skepsis gegenüber neuen Windkraftprojekten bestärkt zu fühlen. Um diese Widerstände abzubauen und die Gemeinschaft hinter sich zu vereinen, ist es entscheidend, dass die Stadt weiterhin auf eine offene und transparente Kommunikation setzt.

Ein möglicher Lösungsansatz könnte darin bestehen, Informationsveranstaltungen zu organisieren, bei denen die Bürger direkt ihre Fragen und Bedenken äußern können. Nur so kann die Stadt sicherstellen, dass die Vision einer nachhaltigen Energiezukunft auch den Zuspruch der eigenen Bürgerschaft findet.

Der Konflikt um die Windkraftanlagen in Havelberg spiegelt ein größeres Dilemma wider: Die Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig den Energiebedarf zu decken. Dabei ist die Akzeptanz der Bewohner unerlässlich. Wie die Stadt Havelberg diesen Balanceakt meistern wird, bleibt abzuwarten.

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