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Verzögerungen bei der Restaurierung der Greif : Was bedeutet das für Greifswald?

Die Restaurierung des Segelschiffs "Greif" in Stralsund, das im Besitz der Hansestadt Greifswald ist, ist aufgrund der Insolvenz von Fosen Stralsund GmbH und der Kündigung des Mietvertrags ins Stocken geraten, was den geplanten Abschluss im Jahr 2025 in Gefahr bringt.

Die spannende Restaurierung des historischen Segelschulschiffs „Greif“ ist ins Stocken geraten. Die Hansestadt Greifswald steht vor einer unvorhergesehenen Herausforderung, die das Schicksal des ehrwürdigen Schiffs gefährdet. Aktuelle Berichte aus der Verwaltung zeigen, dass die Wiederherstellungsarbeiten möglicherweise länger dauern werden als ursprünglich geplant. Grund dafür sind die Insolvenzverfahren, die am Donnerstag gegen die Fosen Stralsund GmbH eingeleitet wurden.

Das Segelschiff „Greif“, das aktuell in der Volkswerft-Stralsund restauriert wird, hat bereits einen beeindruckenden Fortschritt von ungefähr 75% erreicht. Dennoch erfordert der weitere Verlauf der Arbeiten, darunter die Reparatur des Schiffsrumpfes, das Abdichten des Hauptdecks sowie die Installation der Masten, nun eine Neubewertung der Situation. Die Kündigung des Mietvertrags mit der Fosen Werft, nur einen Tag vor den Insolvenzverfahren, hat den gesamten Prozess zusätzlich verkompliziert.

Entwicklungen und Auswirkungen auf die Renovierung

Die Ursprünge der jetzigen Krise gehen auf ein im Februar dieses Jahres eingeleitetes Insolvenzverfahren gegen das Mutterunternehmen Fosen Yard AS zurück. Überraschenderweise blieb die Fosen Stralsund GmbH in diesem Zusammenhang zunächst unberührt. Jedoch wirken sich die neuesten Entwicklungen jetzt direkt auf die Fortschritte bei der Restaurierung der „Greif“ aus, die als technisches Denkmal von nationaler Bedeutung gilt.

Die Stadt Greifswald hat bereitwillig 4,65 Millionen Euro für die Restaurierung zur Verfügung gestellt. Doch nun hängt vieles von der Ernennung eines Treuhänders für die Fosen Stralsund GmbH ab. Sobald dieser ernannt wird, wird Greifswald prüfen, wie die erforderlichen Stahlarbeiten an der „Greif“ fortgesetzt werden können. Die Möglichkeit, einen neuen Auftragnehmer zu finden, wird nun konkret diskutiert, um die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten.

Ursprünglich war angedacht, dass die „Greif“ im Jahr 2025 wieder die Segel setzen könnte. Doch Experten befürchten, dass dieser Zeitplan durch die Eintritte der Insolvenz und die damit verbundene Unsicherheit erheblich überzogen werden könnte. Trotz dieser Herausforderungen zeigte die Stadtverwaltung von Greifswald Entschlossenheit, die Restaurierung weiterhin aktiv zu unterstützen und sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte unternommen werden, um das Schiff in seinen historischen Zustand zurückzubringen.

Bedeutung der Restaurierung für Greifswald

Die „Greif“ ist nicht nur ein rostiges Stück Geschichte, sondern symbolisiert auch das maritime Erbe der Region. Mit der Unterstützung von verschiedenen Förderern, einschließlich der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mehreren Sparkassenstiftungen, wird die Restaurierung als wichtig erachtet, um sowohl die maritime Kultur als auch den Tourismus in der Region zu fördern. Das Engagement der Stadt Greifswald und anderer Institutionen verdeutlicht die Bedeutung der „Greif“ als nationales Erbe und als touristische Attraktion.

Die enge Überwachung des Restaurierungsfortschritts zwischen Greifswald und Stralsund zeigt deutlich, dass beide Städte ein großes Interesse an dem Erfolg der Arbeiten haben. Diese Zusammenarbeit könnte in der Zukunft neue Wege schaffen, um die maritime Geschichte der Region lebendig zu halten und gleichzeitig moderne architektonische Techniken anzuwenden, um historische Schiffe zu restaurieren.

Finanzierung und Einflüsse auf die Restaurierung

Die Finanzierung der Restaurierung des Segelschulschiffs „Greif“ ist ein gemeinschaftliches Projekt, an dem verschiedene Akteure beteiligt sind. Neben der Stadt Greifswald, die als Eigentümer fungiert, sind auch die Bundesregierung und das Land Mecklenburg-Vorpommern Förderer des Vorhabens. Laut Angaben der Stadtverwaltung beläuft sich die Gesamtfinanzierung auf etwa 4,65 Millionen Euro. Diese Mittel stammen aus verschiedenen Quellen, darunter die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und lokale Sparkassenstiftungen.

Die Verzögerungen, die durch die Insolvenz von Fosen Stralsund GmbH verursacht werden, könnten nicht nur den Zeitplan der Restaurierung beeinflussen, sondern auch die Budgets, die für das Projekt bereitgestellt wurden. Ein neuer Auftragnehmer müsste möglicherweise zusätzliche Kosten verursachen, was die finanziellen Rahmenbedingungen des Projektes belasten könnte.

Die Stadt Greifswald wird eng mit den relevanten Behörden und Institutionen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Restaurierungsarbeiten trotz dieser Herausforderungen fortgesetzt werden können. Es besteht ein starkes öffentliches Interesse an der „Greif“, die als technisches Denkmal hohe kulturelle Bedeutung hat und ein wichtiger Teil des maritimen Erbes der Region ist.

Öffentliche Wahrnehmung und kulturelle Bedeutung

Das Segelschulschiff „Greif“ hat nicht nur historische, sondern auch kulturelle Bedeutung für die Region. Als eines der letzten erhaltenen Segelschulschiffe in Deutschland spiegelt es die maritime Tradition der Hansestädte wider und zieht sowohl Touristen als auch Einheimische an. Die Restaurierung wurde von der Öffentlichkeit mit Spannung verfolgt, und es gibt zahlreiche lokale Initiativen, die sich für den Erhalt und die Förderung des Schiffs einsetzen.

Die „Greif“ wird im Rahmen von Bildungsprojekten und Veranstaltungen, die auf maritime Themen fokussiert sind, aktiv in die Gemeinschaft integriert. Diese Bemühungen tragen dazu bei, das maritime Erbe lebendig zu halten und neue Generationen für die Geschichte der Seefahrt zu begeistern. Die Verzögerungen könnten daher auch Auswirkungen auf lokale Veranstaltungen und Bildungsprogramme haben, die im Zusammenhang mit dem Schiff stehen.

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