Archäologisches Symposium als Schaufenster der Forschung
Im Museum Erding fand kürzlich das archäologische Sommersymposium statt, welches den zehnjährigen Geburtstag des Forschungsprojekts „Erding im ersten Jahrtausend“ feierte. Diese Veranstaltung stellte nicht nur eine Rückschau auf erfolgreich durchgeführte Grabungen dar, sondern bot auch eine Plattform zur Diskussion über die zukünftige Präsentation archäologischer Ergebnisse.
Ergebnisse des Forschungsprojekts
Projektleiter Professor Dr. Bernd Päffgen betonte die Notwendigkeit, die umfangreichen Forschungsergebnisse in Buchform zu bringen. Diese Historie beweise, dass die Gesellschaft des ersten Jahrtausends in Erding vielschichtiger war, als gelegentlich angenommen wird. So erfuhren die Teilnehmer, dass adlige Frauen nicht nur an der Jagd mit Raubvögeln wie der Schleiereule teilnahmen, sondern auch über das Reiten im Damensattel berichtete Bettina Keil-Steetjes, eine Dressurreiterin aus Nordrhein-Westfalen, die eine akkurate Rekonstruktion eines historischen Damensattels präsentierte.
Wissenschaft trifft auf Öffentlichkeit
Die Verbindung zwischen archäologischer Forschung und der breiten Öffentlichkeit war ein zentrales Thema. Museumsleiter Harald Krause appellierte für eine „fachgerechte Vermittlung“ der Forschungsergebnisse. Durch Ausstellungen und Symposien sollen die Erkenntnisse für alle Bürger zugänglich gemacht werden, was Erding als „außergewöhnlich lebendiges Haus“ beschreibt, das sich fest mit der Stadtgemeinschaft verwoben hat.
Herausforderungen der Archäologie
Jochen Haberstroh vom Landesamt für Denkmalpflege stellte fest, dass in den letzten zehn Jahren landesweit die Zahl der Grabungen gestiegen ist, während der Landkreis Erding mit einem Rückgang um zehn Prozent konfrontiert ist. Dies könnte laut Haberstroh daran liegen, dass bereits zahlreiche wichtige Funde getätigt wurden. Besondere Sorge äußerten sowohl er als auch Oberbürgermeister Max Gotz über mögliche Gefahren für die Archäologie und den Denkmalschutz durch die Aushebelung baurechtlicher Verfahren durch die aktuelle Bundesregierung.
Eine Gemeinschaftsleistung
Der Oberbürgermeister berichtete von Gesprächen mit dem Landkreis Straubing-Bogen, wo man weiter fortgeschritten sei in der Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt, Fachbehörden, Wissenschaft und der Kommune. Diese beispielhafte Herangehensweise besitzt das Potenzial, die archäologische Praxis in Erding weiter voranzubringen und die Forschungsergebnisse der breiten Öffentlichkeit näherzubringen.
Das Sommersymposium hat somit nicht nur einen Rückblick auf vergangene Erfolge ermöglicht, sondern auch den Grundstein für zukünftige Projekte und eine intensivere Einbindung der Gemeinschaft in die Forschung gelegt.
– NAG