Stuttgart

Pflanzenanalyse im Hochmittelalter rund um Kloster Murrhardt: Entdeckungen und Erkenntnisse

Neue Entdeckungen durch archäologische Grabungen in Murrhardt

Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart hat kürzlich interessante Untersuchungsergebnisse präsentiert, die bei archäologischen Grabungen in der Helfergasse in Murrhardt gewonnen wurden. Diese Funde werfen ein neues Licht auf die Pflanzenwelt, die einst rund um das Kloster in Murrhardt gediehen ist.

Reiche Vielfalt von Pflanzenarten bestimmt

Die Bodenproben, die im Rahmen der archäologischen Untersuchungen entnommen wurden, enthielten über 3000 Pflanzenreste. Unter der Leitung von Dr. Elena Marinova-Wolff konnten die Experten des Labors für Archäobotanik insgesamt 107 verschiedene Arten identifizieren, darunter acht Kulturpflanzen und 99 Wildpflanzen. Zu den festgestellten Kulturpflanzen gehörten unter anderem verschiedene Getreidearten wie Weizen, Rispenhirse, Roggen, Dinkel und Emmer, sowie Schlafmohn, Lein und Petersilie.

Abgesehen von Nutzpflanzen wurden auch Pflanzenreste von Brachen-, Acker- und Grünlandvegetation, Laubwäldern sowie Gebüschen entdeckt. Die Analyse ergab auch das Vorhandensein von Pflanzen wie Haselnüssen, Beeren, Erdbeeren, Beifuß, Geflecktem Schierling und Großer Brennnessel. Diese Funde liefern interessante Einblicke in die Vegetation, die zur Zeit des Mittelalters in der Umgebung des Klosters vorhanden war.

Einblicke in vergangene Umweltbedingungen

Die Untersuchung des Grabens deutete darauf hin, dass die Umgebung des Klosters im Hochmittelalter von einem wasserführenden und feuchten Gebiet umgeben war. Die Anwesenheit von Arten der Ufer- und Auenvegetation sowie Hinweise auf grünlandartige offene Flächen in der Umgebung geben Hinweise auf die Umweltbedingungen der damaligen Zeit.

Wichtige Erkenntnisse für die lokale Geschichte

Diese neuen Erkenntnisse aus den archäologischen Grabungen in Murrhardt liefern wertvolle Informationen über die Umweltbedingungen und die landwirtschaftliche Nutzung im Hochmittelalter rund um das Kloster. Die Ergebnisse tragen dazu bei, unser Verständnis der lokalen Geschichte zu vertiefen und offenbaren interessante Details über die damalige Pflanzenwelt und Umweltbedingungen.

NAG

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