Stuttgart

„Tanz der Primzahlen: Katja Erdmann-Rajski bringt Leben und Rätsel nach Stuttgart“

Am 6. September 2024 präsentierte Katja Erdmann-Rajski ihr Tanztheater „Ich bin nur anders“ im Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart, inspiriert von Mark Haddons Roman, und revolutionierte durch tänzerische Darbietungen über das Anderssein und die mathematische Welt der Primzahlen die Bühnenkunst.

Am 6. September 2024 wird im Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart eine bemerkenswerte künstlerische Darbietung zu sehen sein: „Ich bin nur anders oder Primzahlen sind wie das Leben“, ein Tanztheaterprojekt von Katja Erdmann-Rajski. In dieser Inszenierung wird das Publikum in die komplexe Welt des Protagonisten Christopher eingeführt, der aus Mark Haddons Roman „Supergute Tage“ entlehnt ist. Die Erzählung dreht sich um Christopher, einen 15-jährigen Jungen, dessen Andersartigkeit ihn sowohl in seinem Alltag als auch in seiner Beziehung zur Welt prägt. Seine Vorliebe für Primzahlen und sein Abneigung gegen das Gewöhnliche machen ihn zu einer einzigartigen Figur und agieren als Symbol für das Streben nach Verständlichkeit in einer oft chaotischen Realität.

Die kreative Vision von Katja Erdmann-Rajski erweckt Christophers Herausforderungen und Gedanken durch Tanz und Bewegung zum Leben. Die aufregende tänzerische Umsetzung bietet den beteiligten Künstlern reichhaltigen Spielraum zur Interpretation und Ausdruck ihrer Emotionen. Zu den beeindruckenden Solisten gehören Lilly Bendl, Guillermo de la Chica, Kristina Olearnikova und Marek Ranic, die mit einer Dynamik und Vielfältigkeit glänzen, die das Publikum in ihren Bann zieht.

Die Inspirationsquelle: Mark Haddons Roman

Im Zentrum der Geschichte steht Christopher, dessen außergewöhnliches Denken und Fühlen ihn an den Rand der sozialen Normen stellt. Er hat ein eklatantes Interesse an Mathematik und insbesondere an Primzahlen, die für ihn nicht nur Zahlen sind, sondern auch die Logik des Lebens verkörpern. Seine eigenwillige Art, seine Umgebung wahrzunehmen, wird in der Choreographie eindrucksvoll sichtbar, während er versucht, das Rätsel um den Mord an dem Nachbarshund Wellington zu lösen. Sein Detektivgeist, inspiriert von Sherlock Holmes, bringt ihn nicht nur auf die Spur des Mörders, sondern stellt ihn auch vor die Wahrheit über seine eigene Familie.

Die Inszenierung nutzt verschiedene Elemente der Musik, um die emotionale Tiefe der Geschichte zu untermauern. Die Musikerin Janine Jansen spielt Auszüge aus Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 2 in d-Moll BWV 1004 und Benjamin Brittens „Variations on a theme of Frank Bridge“, die in den Tanz eingeflochten sind. Diese musikalische Mischung bildet nicht nur einen klanglichen Rahmen, sondern verstärkt auch die tänzerische Erzählweise, indem sie die innere Zerrissenheit und die Verbindung zur Mathematik in Christophers Erlebnis verdeutlicht.

Ein faszinierendes Merkmal dieser Inszenierung ist die Idee, dass das individuelle Leben mathematische Strukturen annehmen kann. Durch die Kombination von Tanz, Musik und Literatur wird das Publikum dazu eingeladen, die „Andersartigkeit“ zu erkunden und zu verstehen, wie diese sich in der Kunst manifestiert. So wird der Tanz zu einem Mysterienspiel, das nicht nur unterhaltsam ist, sondern auch tiefgründige Fragen über Identität, Emotionen und die Suche nach Wahrheit aufwirft.

Die strengen Bewegungen der Tänzer und die kraftvolle Musik von Britten und Bach zeigen, wie durch das Aufeinandertreffen von kreativen Ausdrucksformen beeindruckende emotionale Erfahrungen geschaffen werden. Die tänzerische Auseinandersetzung mit Themen wie Verlust, Trauer und die Suche nach Selbsterkenntnis verleiht der Inszenierung eine besondere Tiefe. Hierbei wird das Publikum auch mit den Herausforderungen des Lebens konfrontiert, die sich spannend und ästhetisch im Tanz entfalten.

Zusammengefasst wird die Tanztheateraufführung „Ich bin nur anders“ eine fesselnde Kombination aus Bewegung, Musik und Literatur bieten, die die Zuschauer dazu anregt, über Themen nachzudenken, die oft als schwierig oder befremdlich empfunden werden. Katja Erdmann-Rajski schafft es dabei, die Frage nach dem Anderssein nicht nur zu stellen, sondern ihre Zuschauer auch dazu zu bewegen, die eigene Rolle innerhalb dieser komplexen Matrix von Emotionen und Wahrnehmungen zu hinterfragen.

Erleben Sie am 6. September im Treffpunkt Rotebühlplatz in Stuttgart ein Tanztheater, das das Publikum fesselt und zum Nachdenken anregt. Die aufregende Verbindung von Tanz, Musik und der Literatur von Mark Haddon garantiert ein unvergessliches Erlebnis, das die Grenzen zwischen den Disziplinen verwischt und die Zuschauer auf eine tiefgehende emotionale Reise mitnimmt.

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