Südwestpfalz. Mit dem Ziel, dem Ärztemangel in der ländlichen Region entgegenzuwirken, hat der 2023 gegründete Verein „Ärzte für die Westpfalz e.V.“ fünf benachbarte Landkreise und mehrere kreisfreie Städte vereint. Diese Zusammenarbeit wurde am 18. Juli durch die Feier zur Vergabe von Stipendien an zehn junge Medizinstudierende verkörpert, die ein Studium an der Universität Pécs in Ungarn antreten werden. Unter den Stipendiaten befindet sich Carl Robert Burkhart aus Bruchweiler-Bärenbach, der sich bereits durch seine Tätigkeit als Rettungssanitäter mit dem medizinischen Bereich vertraut gemacht hat.
Fachspezifische Ausbildung und regionale Bindung
Der Verein verpflichtet die Stipendiaten, nach ihrem Medizinstudium in der Region tätig zu werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass in vielen ländlichen Gebieten, wie der Westpfalz und dem Landkreis Bad Kreuznach, ein gravierender Ärztemangel herrscht. „Die verpflichtende Rückkehr nach der Ausbildung trägt dazu bei, die medizinische Versorgung vor Ort langfristig zu sichern“, erklärt Landrat Rainer Guth. Zudem betonte er die Notwendigkeit von interkommunalen Lösungen zur Bewältigung dieser Problematik.
Feierliche Übergabe der Stipendienurkunden
Die feierliche Vergabe der Stipendienurkunden fand im Weingut BoudierKoeller in Stetten im Donnersbergkreis statt. Dort wurden nicht nur die neuen Stipendiaten geehrt, sondern auch die finanziellen Förderer, die diese Programme erst ermöglichen. Dank großzügiger Unterstützung, unter anderem von der Sparkasse Südwestpfalz, kann der Verein die Studiengebühren teilweise oder vollständig übernehmen. Ein Stipendiat aus dem ersten Jahrgang teilte positive Erfahrungen mit und ermutigte die neuen Studierenden zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung während ihres Studiums.
Stärkung der medizinischen Grundversorgung durch Ausbildung
Die Universität Pécs in Ungarn wird für die Stipendiaten nicht nur zu einem Ort des Lernens, sondern auch zu einem Ort der kulturellen Erfahrung. Prof. Dr. Péter Than, der Leiter des deutschsprachigen Medizinstudienganges, sprach über die qualitativ hochwertige Ausbildung und die Möglichkeiten des interkulturellen Austauschs, die den Studierenden offenstehen. „Es wird eine anstrengende, aber lohnende Zeit“, versicherte er den Teilnehmern der Feierstunde.
Ein Aufruf zur Unterstützung
Um die Initiative fortzuführen und weitere Stipendien zu ermöglichen, appelliert der Verein an potenzielle Unterstützer und Sponsoren. Weiterführende Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten zur individuellen oder finanziellen Unterstützung des Vereins sind auf der Internetseite „Ärzte für die Westpfalz“ zu finden. Die Gespräche mit den Verantwortlichen des Vereins, wie Katja Altmeyer oder Nagihan Bostanci, zur Klärung von Fragen sind ebenfalls jederzeit möglich.
Die Weichen für eine bessere medizinische Versorgung in der Westpfalz sind somit gelegt, und der Verein strebt an, einen positiven Beitrag zur Lebensqualität der Menschen in der Region zu leisten.
– NAG