Suhl

Abschied für immer: Die Kontroverse um Gemeinschaftsanlagen auf Suhls Hauptfriedhof

Alternativen zur individuellen Grabpflege – Der Tag des offenen Friedhofs in Suhl/Zella-Mehlis

Der Hauptfriedhof in Suhl öffnete am vergangenen Samstag seine Tore für interessierte Bürgerinnen und Bürger, um Einblicke in alternative Bestattungsformen zu gewähren. Ein Thema, das auch Wolfgang Steiner bewegte, als er gemeinsam mit seiner Frau Gudrun an dem Rundgang teilnahm. Die Möglichkeit, in einer Gemeinschaftsanlage mit Stele beigesetzt zu werden, führte bei ihm zu einer klaren Entscheidung: Er möchte nicht getrennt von seiner Frau zur letzten Ruhe gebettet werden.

Die Verwirklichung individueller Vorstellungen für die letzte Ruhestätte kann zuweilen auf unerwartete Hürden stoßen. So erfahren Besucher des Friedhofs, dass die Grabform der Gemeinschaftsanlage für je zwölf Verstorbene konzipiert ist. Unabhhängig von familiären Bindungen werden die Verstorbenen in der Reihenfolge ihres Todes aufgeführt, ohne Rücksicht auf spätere Partner oder Angehörige. Eine Lücke für einen später hinzukommenden Namen ist nicht vorgesehen, was bedeutet, dass Partner auf verschiedenen Grabfeldern liegen könnten.

Der Tag des offenen Friedhofs in Suhl bietet somit nicht nur einen Einblick in alternative Bestattungsformen, sondern regt auch zur Auseinandersetzung mit eigenen Wünschen für die letzte Ruhestätte an. Für manche Besucher mag dies eine klare Erkenntnis liefern, wie bei Wolfgang Steiner, der dank des Rundgangs eine fundierte Entscheidung für sich treffen konnte.

NAG

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