Die Diskussion um die Genauigkeit von Geschwindigkeitsmessungen auf deutschen Autobahnen hat durch ein aktuelles Verfahren im Landkreis Göttingen neue Dynamik gewonnen. Ein Fall, der auf der Autobahn A7 bei km 290,000 in Richtung Göttingen stattfand, verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Verkehrsteilnehmer bei Bußgeldverfahren gegenübersehen.
Technologie hinter der Messung
Die eingesetzten Lasermessgeräte, in diesem speziellen Fall das Modell PoliScan Speed, nutzen kontinuierliche Laserimpulse zur Geschwindigkeitsmessung. Diese Geräte haben jedoch einige Schwächen, die oft in den Hintergrund geraten. Trotz ihrer modernen Technik sind sie anfällig für Fehler, was sich in der hohen Zahl der eingestellten Verfahren niederschlägt.
Fehlerquellen und deren Auswirkungen
Eine der größten Fehlerquellen ist die lange Messstrecke von 75 Metern, die zu einer möglichen Verzerrung der Rückstrahlsignale führen kann. Diese ungenauen Daten können dazu führen, dass in vielen Fällen die gefahrene Geschwindigkeit nicht korrekt angezeigt wird. Insbesondere wenn sich mehrere Fahrzeuge im Messbereich befinden, wird die Zuordnung des gemessenen Fahrzeugs schwierig, was die Evidenz der Bußgeldstelle schwächt.
Rechtliche Unterstützung und Möglichkeiten der Anfechtung
Angesichts dieser Unsicherheiten rät Rechtsanwalt Andreas Junge betroffenen Fahrern, ihre Bußgeldbescheide nicht voreilig anzunehmen. Eine professionelle Überprüfung der Messdaten durch einen spezialisierten Anwalt kann helfen, potenzielle Fehler nachzuweisen. Ein TÜV-zertifiziertes Gutachten, das die Mängel der Messung dokumentiert, ist oft der Schlüssel zur Einstellung des Verfahrens oder sogar zu einem Freispruch.
Finanzielle Aspekte und Versicherungsschutz
Viele Verkehrsteilnehmer fragen sich, ob die Kosten für eine solche Anfechtung tragbar sind. Die gute Nachricht: In der Regel übernimmt die Rechtsschutzversicherung die anfallenden Kosten, inklusive den Aufwendungen für das Gutachten. Damit stehen den Betroffenen rechtliche Optionen offen, ohne finanzielles Risiko.
Fazit: Ein Aufruf zur Wachsamkeit
Der Fall im Landkreis Göttingen ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern weist auf ein größeres Systemproblem bei Geschwindigkeitsmessungen hin. Verkehrsteilnehmer sollten sich ihrer Rechte bewusst sein und mögliche Fehler in Messungen kritischer hinterfragen. Bei Fragen oder zur Klärung kann Kontakt mit Rechtsanwalt Junge aufgenommen werden, um rechtliche Unterstützung zu erhalten.
– NAG