Nachhaltiger Korrosionsschutz für Gashochdruckleitungen in Südhessen
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg setzen die e-netz Südhessen Maßnahmen in Gang, um die Lebensdauer ihrer unterirdischen Gashochdruckleitungen signifikant zu verlängern. Diese Initiative, die mit umfangreichen Vorbereitungen für Tiefenbohrungen in 99 Metern Tiefe in der ersten Jahreshälfte begann, wird voraussichtlich bis Ende Dezember anhalten.
Technologie für den Korrosionsschutz
Ein zentraler Aspekt dieses Projekts ist die Installation eines elektrochemischen Schutzverfahrens, bekannt als kathodischer Korrosionsschutz (KKS). Diese Technologie spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Stahlleitungen vor Korrosion, die langfristig Leckagen verhindern kann. Im Bereich Lichtwiese in Darmstadt sowie in Nieder-Ramstadt und Semd, einem Stadtteil von Groß-Umstadt, werden entsprechende Anlagen errichtet.
Warum dieser Schutz notwendig ist
Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ergibt sich aus der Alterung der bestehenden Schutzanlagen. Während schon heute unterirdisch verlegte Stahlleitungen mit einem passiven Korrosionsschutz, meist in Form einer Kunststoff-Umhüllung, ausgestattet sind, ist diese Schutzschicht nicht gänzlich unverwundbar. Externe Einwirkungen können zu Schäden führen, weshalb der zusätzliche kathodische Korrosionsschutz als besonders wirksam gilt.
Die Arbeitsabläufe im Detail
Projektleiter Maximilian Lehmer erläutert, wie der kathodische Korrosionsschutz funktioniert: „Durch das Einspeisen eines Schutzstroms auf die Gashochdruckleitungen können wir potenzielle Isolationsschäden im Leitungsnetz frühzeitig identifizieren und beheben.“ Ein Schutzstrom fließt von eingesetzten Tiefenanoden durch das Erdreich zur Rohrleitung, wodurch elektrochemische Reaktionen ausgelöst werden, die Korrosion entgegenwirken.
Auswirkungen auf die Umgebung
Im Zeitraum der Bauarbeiten sind vorübergehende Sperrungen von bestimmten Wald- und Radwegen zu erwarten. Dennoch wird nach Abschluss der Arbeiten auch die Umgebung wiederhergestellt und bepflanzt, wodurch das ästhetische Erscheinungsbild der Gebiete gewährleistet bleibt. Dies zeigt, dass nachhaltige Infrastrukturprojekte auch auf ökologische Aspekte Rücksicht nehmen.
Schlussgedanken
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Maßnahmen der e-netz Südhessen nicht nur der langfristigen Sicherheit und Integrität der Gasversorgung dienen, sondern auch ein Beispiel für moderne, umweltfreundliche Technik in der Energiebranche darstellen. Die getroffenen Vorkehrungen und die Anwendung fortschrittlicher Schutztechnologien signalisieren das Engagement des Unternehmens für eine nachhaltige und zuverlässige Energieversorgung in der Region.