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Künstliche Intelligenz im Steuerwesen: Ein neuer Weg zur Betrugsbekämpfung

Niedersachsen setzt seit Dezember 2020 auf Künstliche Intelligenz zur effektiven Bekämpfung von Steuerbetrug und -vermeidung, indem das Landesamt für Steuern und die Universität Oldenburg gemeinsam innovative Datenanalysen entwickeln, um dem Staat jährlich entgehende Steuereinnahmen frühzeitig zu identifizieren und zu minimieren.

Die Bekämpfung von Steuerbetrug und die Eindämmung aggressiver Steuervermeidungspraktiken stellen für die deutschen Finanzbehörden eine erhebliche Herausforderung dar. Jährlich entgehen dem Staat somit immense Steuereinnahmen, insbesondere in Fällen, wo international tätige Netzwerke in komplexen finanziellen Strukturen agieren. Hier kommt die moderne Technologie ins Spiel: Künstliche Intelligenz (KI) könnte der Schlüssel sein, um diese Probleme effektiver anzugehen.

Seit Dezember 2020 hat das Landesamt für Steuern Niedersachsen (LStN) zusammen mit der Universität Oldenburg eine innovative Forschungskooperation gestartet, die unter dem Namen „TaDeA – Tax Defence Analytics“ bekannt ist. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, die Möglichkeiten der KI zu nutzen, um verdächtige Muster und Unregelmäßigkeiten im Steuersystem automatisiert zu erkennen.

Effiziente Datenanalyse als Schlüssel

Hinter dieser Initiative verbirgt sich ein klarer Vorteil: Durch moderne Data-Science-Methoden können Steuerbehörden große Datenmengen deutlich schneller analysieren als zuvor. René Kopka, Mitglied im Ausschuss für Haushalt und Finanzen der SPD-Landtagsfraktion, hebt hervor, dass diese Fortschritte nicht nur die Steuerprüfung beschleunigen, sondern auch die Prävention potenzieller Steuerausfälle verbessern. „Dank der Automatisierung können wir bisher manuelle Tätigkeiten reduzieren und mehr Zeit für das eigentliche Prüfgeschäft gewinnen,“ erklärt Kopka.

Die Implementierung dieser Technologien erfordert jedoch eine umfassende Unterstützung von der Landesregierung. Kopka fordert daher, dass der Einsatz von KI in der Steuerverwaltung weiterhin gefördert wird. Dies könnte unter anderem durch den Ausbau bestehender Kooperationen zwischen Bund und Ländern sowie durch neue Partnerschaften mit wissenschaftlichen Institutionen und Start-ups geschehen. Der Fokus liegt darauf, praxisnahe Anwendungen der KI so schnell wie möglich in den Alltag der Steuerverwaltungen zu integrieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die langfristige Ausrichtung der Forschungskooperation TaDeA. Kopka schlägt vor, die Zusammenarbeit über das Jahr 2026 hinaus zu verlängern und sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen an die steigenden Anforderungen anzupassen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Steuerverhältnisse in Deutschland zukunftssicher zu gestalten.

Insgesamt zeigt sich, dass Niedersachsen mit kreativen Lösungen und modernster Technologie gegen Steuerbetrug vorgeht. Während sich die finanziellen Herausforderungen durch internationale Netzwerke nicht auflösen lassen, wird der Einsatz von KI als vielversprechender Weg angesehen, um die Effizienz der Steuerprüfung zu verbessern und potenzielle Steuerausfälle frühzeitig zu erkennen.

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