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MAN setzt auf Exoskelette: Revolution in der Lkw-Werkstatt

MAN hat am 30. Juli 2024 in den Werkstätten an 20 Standorten in Deutschland Exoskelette des Herstellers Ottobock eingeführt, um die körperliche Belastung der Mitarbeiter beim Heben schwerer Gegenstände zu reduzieren und so Überlastungen sowie Ausfallzeiten zu vermeiden, was die Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft steigern soll.

Einsatz von Exoskeletten in der Industrie

Von dpa

30. Juli 2024, 15:50 Uhr

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Jakob Menzel demonstriert am Messestand von Ottobock auf der Hannover Messe ein Exoskelett, das für die Arbeit an Fahrzeugen konzipiert ist. (zu dpa: «MAN greift Mitarbeitern mit Exoskeletten unter die Arme»)
Foto: Michael Matthey/DPA

Die innovative Technologie der Exoskelette wird nun auch von MAN genutzt, um Mitarbeiter in Werkstätten zu unterstützen und gesundheitliche Risiken zu minimieren.

In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Arbeitssicherheit führt der Lkw-Hersteller MAN in seinen Werkstätten an 20 Standorten Exoskelette ein, die vom Prothesenhersteller Ottobock entwickelt wurden. Diese unterstützenden Ausrüstungen, die den Mitarbeitern wie ein Rucksack angelegt werden, sind darauf ausgelegt, die körperlichen Belastungen zu reduzieren, die beim Heben schwerer Lasten und bei Arbeiten über Kopf entstehen.

MAN-Deutschland-Chef Dennis Affeld betont, dass die Implementierung dieser Technik nicht nur darauf abzielt, Verletzungen und Krankheitsausfälle zu verringern, sondern auch die allgemeine Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Dies ist besonders wichtig in einer Branche, die oft durch hohe physische Anforderungen geprägt ist.

Laut MAN hat eine Pilotstudie an den Standorten Hildesheim, Duisburg und Leipzig ermutigende Ergebnisse hervorgebracht. Die Studie zeigt, dass das Heben von zehn Kilogramm schweren Objekten durch den Einsatz der Exoskelette den Druck auf die Lendenwirbelsäule um bemerkenswerte 70 Kilogramm vermindert. Zudem wurde bei der Überkopfarbeit mit einem fünf Kilogramm schweren Schraubwerkzeug eine Entlastung der Schultergelenke um mehr als 60 Prozent festgestellt.

Ein zunehmender Trend ist das wachsende Interesse an Exoskeletten in verschiedenen Bereichen, nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Medizin und im Militär. Diese unterstützenden Technologien bieten nicht nur Lösungen für ergonomische Probleme, sondern verbessern auch die Lebensqualität der Mitarbeiter, indem sie schwere körperliche Belastungen reduzieren.

Die Einführung dieser Technologie könnte somit einen Paradigmenwechsel in der Arbeitsweise in Werkstätten und industrialisierten Umgebungen darstellen. Die Kombination aus technologischer Innovation und Gesundheitsbewusstsein bietet nicht nur Vorteile für die Mitarbeiter, sondern könnte langfristig auch die Produktivität und Effizienz in der Branche steigern.

Die Antwort auf die Frage, wie Unternehmen den ständig steigenden Anforderungen begegnen können, könnte somit in der Vernetzung von Mensch und Maschine liegen.

NAG

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