In der malerischen Stadt Meißen findet seit 2016 eine grundlegende Modernisierung der Straßenbeleuchtung statt. Die Umrüstung auf LED-Technologie ist nicht nur eine Frage des zeitgemäßen Komforts, sondern auch der Energieeffizienz. Der Prozess ist langwierig und umfasst bisher etwa die Hälfte der 3.870 Lichtpunkte, die die Stadt beleuchten.
Eine kleine Aufregung gab es kürzlich, als eine Straßenlampe in der Fleischergasse ungewollt mit lila Licht leuchtete – ein Verstoß gegen die vorherige Abstimmung der Bürgerschaft zur Lichtfarbe. Diese sollte eine warme Natürlichkeit ausstrahlen (2.200 Kelvin). Der Stadtmeister für Stromversorgung, Nico Jordan, beruhigte jedoch die Bürger, indem er die abweichende Farbe als Fehlfunktion identifizierte. Solche Vorfälle verdeutlichen, wie sensibel die Meißner Bürgerschaft auf Änderungen in der öffentlichen Infrastruktur reagiert.
Weshalb die LED-Technologie einen Unterschied macht
Die Umrüstung auf LED-Leuchten steht im Mittelpunkt dieser Initiative, da sie pro Leuchte erheblich Strom spart – durchschnittlich 236 kWh jährlich. Bei einem geschätzten Strompreis von 35 Cent pro kWh bedeutet das Einsparungen von über 80 Euro pro Leuchte. Diese Einsparungen summieren sich: Die Stadt hat bereits 400.000 kWh Strom pro Jahr seit dem Start der Umrüstung im Jahr 2016 eingespart. Dies ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz.
Ein weiterer Vorteil der LED-Leuchten ist ihre Langlebigkeit. Während herkömmliche Natriumdampf-Hochdrucklampen schon nach drei bis vier Jahren schwächeln, haben LED-Leuchten eine garantierte Lebensdauer von zehn Jahren. Um defekte Lampen schnell ersetzen zu können, wurde auf der Website der Stadtwerke eine Funktion eingerichtet, die es den Bürgern ermöglicht, Schäden unkompliziert zu melden.
Der Fortschritt in Meißen
Aktuell liegt der Umrüstungsgrad bei 45 Prozent, wobei der Fortschritt in der Altstadt etwas langsamer vorangeht. Martin Schuster, Leiter des Stadtbauamtes, erklärt, dass einige Straßenzüge wie die Görnische Gasse und der Schlossberg noch auf der Planungsliste stehen. Zeitlich sieht der Plan vor, dass die Umrüstung in der Altstadt bis zum ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen ist. Bei diesem Tempo könnte die Stadt Meißen bis 2033 vollends auf LED-Technologie umsteigen.
Ein zusätzliches Projekt umfasst den Austausch der Lampenkörper beim Umbau in der Mendestraße und Obergasse. Diese Lampen sollen als Ersatz für beschädigte Modelle in der Altstadt verwendet werden, was die Effizienz der Wartung verbessert. Schuster betont, dass die betroffenen Straßenabschnitte trotzdem adäquate und vergleichbaren neuen Leuchten erhalten. „Der Laie sieht den Unterschied nicht“, versichert Bürgermeister Markus Renner.
Insgesamt stellt die LED-Umrüstung in Meißen eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur dar, die nicht nur Kosten einspart, sondern auch die Lebensqualität der Bürger durch attraktivere und effizientere Beleuchtungssysteme erhöht. Die Meißner arbeiten aktiv daran, die Stadt auf Zukunftskurs zu bringen, indem sie modernes Licht in ihre historischen Straßen bringen.