Bellheim. Ein bemerkenswertes Projekt zur Wiederbelebung eines historischen Erbes wurde in Bellheim ins Leben gerufen. Der vermoderte Gedenkstein am Ufer eines Baches ist das einzige Überbleibsel des einst prächtigen Schlosses Friedrichsbühl, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die lokale Initiative zielt darauf ab, das historische Bauwerk nicht nur architektonisch nachzubilden, sondern auch modernste Technologie zu nutzen, um die Geschichte für verschiedene Besuchergruppen erlebbar zu machen.
Virtuelle Rekonstruktion für die gesamte Region
Das Projekt „Touristische Inwertsetzung des ehemaligen Schlosses Friedrichsbühl in Bellheim“ wird von der Lokalen Aktionsgruppe „Vom Rhein zum Wein“ unterstützt. Mit Gesamtkosten von etwa 55.000 Euro wird ein Großteil der Finanzierung, 41.233,50 Euro, durch EU-Mittel im Rahmen des LEADER-Programms bereitgestellt. Dieses Programm fördert innovative Projekte in ländlichen Gebieten, was die regionale Tourismusentwicklung erheblich stärken kann.
Bedeutung für Umwelt und Bildung
Der Staatssekretär Andy Becht betonte bei der symbolischen Übergabe des Förderbescheids im Rathaus von Bellheim die bedeutende Rolle des Projekts für die kulturelle Bildung. Die kombinierte Nutzung eines originalgetreu nachgebauten Renaissanceportals und der Augmented Reality-Technologie soll dazu beitragen, die Geschichte des Schlosses einem breiteren Publikum näherzubringen, einschließlich Schulklassen und mobilitätseingeschränkten Menschen.
Einblicke in den LEADER-Ansatz
Becht lobte den Bottom-up-Ansatz der Lokalen Aktionsgruppen, der es Gemeinden ermöglicht, ihre eigenen Projekte zu initiieren und durchzuführen. Dies fördert nicht nur den Erhalt historischer Stätten, sondern auch innovative Dienstleistungen wie Bürgerbusse und Mobilitätszentren, die den ländlichen Raum aufwerten. Viele dieser Initiativen können die Lebensqualität in der Region steigern und sind eng an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausgerichtet.
Hintergrundinformationen zur Lokalen Aktionsgruppe
Die Lokale Aktionsgruppe „Vom Rhein zum Wein“ umfasst fünf Verbandsgemeinden sowie die Stadt Germersheim in Rheinland-Pfalz. Für den Zeitraum von 2023 bis 2027 stehen der Gruppe insgesamt 2,125 Millionen Euro zur Verfügung, um zahlreiche Projekte in den Bereichen Kultur, Tourismus und Infrastruktur umzusetzen.
Fazit: Eine Chance für die Geschichte
Das Projekt zur Wiederbelebung von Schloss Friedrichsbühl ist ein Beispiel dafür, wie lokale Initiativen das kulturelle Erbe bewahren und gleichzeitig neue, moderne Wege der Präsentation schaffen können. Durch die Integration von Technologie wird es möglich, sowohl die Vergangenheit lebendig zu halten als auch neues Interesse zu wecken, was letztlich der gesamten Region zugutekommt.
– NAG