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125 Jahre Eisenacher Stadtmuseum: Sakrale Kunst in neuen Dimensionen

Die Eisenacher Predigerkirche feiert 125 Jahre städtisches Museum, das mit seiner einzigartigen Sammlung sakraler Kunstwerke aus dem 12. bis 16. Jahrhundert eine herausragende Rolle in Thüringen spielt und durch neue Ausstellungen sowie modern bearbeitete Werke zeitgenössischer Künstler ab Oktober 2023 weiter an Bedeutung gewinnt.

Eisenach. Eine bedeutende Sammlung sakraler Kunstwerke wird neu präsentiert.

Die Bedeutung der Predigerkirche für die Kunst und Kultur in Thüringen

Die Predigerkirche in Eisenach, die im Jahr 1899 zum Thüringer Museum wurde, spielt eine zentrale Rolle in der Kultur des Bundeslandes. Sie beherbergt die wichtigste Sammlung sakraler Kunstwerke in Thüringen, die nicht nur aus regionalen Schätzen besteht, sondern auch über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung findet. Diese Sammlung umfasst beeindruckende Skulpturen, Altäre und Bildtafeln, die aus dem 12. bis 16. Jahrhundert stammen.

Ein Ort der Geschichte und der Bildung

Ursprünglich als Teil des Dominikanerklosters erbaut, wurde die Kirche um 1240 geweiht. Die historische Bedeutung ist unbestritten, denn das Gebäude zählt zu den ältesten nahezu erhaltenen Klosteranlagen der Bettelorden in Thüringen. Nach der Reformation erlebte die Kirche verschiedene Umnutzungen, unter anderem diente sie von 1544 bis 1946 als Bildungseinrichtung, erst als Lateinschule, dann als Gymnasium. Heute wird das wieder gegründete „Martin-Luther-Gymnasium“ in der benachbarten Anlage betrieben.

Moderne Präsentation antiker Kunstwerke

Aktuelle Renovierungsarbeiten in der Predigerkirche erlauben ab Oktober 2023 eine erweiterte Präsentation der vorhandenen Kunstwerke, die nun durch zeitgenössische Künstler ergänzt werden. Dies zeigt das Bestreben, die Verbindung zwischen traditioneller und moderner Kunst zu fördern und das Interesse für sakrale Kunst neu zu entfachen.

Erhalt wertvoller Kulturgüter für zukünftige Generationen

Die Sammlung umfasst über 70 Schnitzplastiken, darunter bemerkenswerte Werke wie der „Trauernde Evangelist Johannes“. Diese Kunstwerke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch Zeugen einer reichen Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Besonders hervorzuheben sind die gotischen Figuren, die durch ihre emotionale Ausdruckskraft bestechen und die Handwerkskunst der damaligen Zeit widerspiegeln.

Die Herausforderung des kulturellen Erbes

Die Zukunft der Sammlung war kürzlich gefährdet, als Überlegungen angestellt wurden, sie aufzulösen. Umso wichtiger ist es, Initiativen wie die Fotoausstellung „Aura“, die die Bedeutung der Sammlung durch moderne Fotografie unterstreicht, zu unterstützen. Solche Projekte helfen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, wertvolle Kulturgüter zu bewahren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ein Appell für die Restaurierung

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es nach wie vor dringenden Handlungsbedarf. Insbesondere der provisorische Museumseingang und die Nordseite der Kirche benötigen dringend eine Restaurierung und Neugestaltung. Diese Schritte sind entscheidend, um das Erbe der Predigerkirche zu sichern und um Eisenach als einen zentralen Ort der Kunst und Kultur in Thüringen weiter zu stärken.

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Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an den Aktivitäten des Museums zu beteiligen und die wertvollen Kunstwerke zu entdecken. Die vielfältigen Angebote an Veranstaltungen und Ausstellungen laden dazu ein, die faszinierende Geschichte der sakralen Kunst in Thüringen zu erleben.

NAG

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