Die AfD in Thüringen nach den Kommunalwahlen: Eine kritische Analyse
Die Kommunalwahlen in Thüringen waren für die AfD keineswegs so triumphal, wie es die Partei gerne dargestellt hätte. Trotz des angestrebten „Blau-Einfärbens“ des Landes gelang dies nur im Altenburger Land. In den Großstädten Jena, Erfurt und Gera musste die Rechtsaußen-Partei herbe Rückschläge hinnehmen.
In Jena erreichte der AfD-Kandidat bei der OB-Wahl lediglich den vierten Platz mit 12,9 Prozent. Eine herbe Enttäuschung für die Partei, die in anderen Regionen des Landes ebenfalls wenig Erfolg verzeichnen konnte. Ein ähnliches Bild zeigte sich in Erfurt, wo Vize-Parteichef Stefan Möller den Einzug in die Stichwahl verpasste. Diese Niederlagen verdeutlichen, dass die Unterstützung für die AfD in urbanen Gebieten Thüringens begrenzt ist.
Ein besorgniserregendes Ereignis ereignete sich im Kreis Hildburghausen, wo die AfD nicht antrat und stattdessen ein Neonazi, Tommy Frenck, in die Stichwahl um das Amt des Landrats einzog. Dies wirft ein schlechtes Licht auf die Partei und zeigt, dass extreme Ansichten innerhalb der AfD weiterhin präsent sind.
Die Auswirkungen auf die Landtagswahl
Trotz dieser Rückschläge bei den Kommunalwahlen liegt die AfD in Umfragen zur Landtagswahl immer noch bei rund 30 Prozent. Dies macht sie zur stärksten Kraft im neuen Landtag des Freistaates, noch vor CDU, Linke und BSW. Die Ergebnisse der Kommunalwahlen bedeuten also nicht zwangsläufig, dass die AfD bei der bevorstehenden Landtagswahl hinter den eigenen Erwartungen zurückbleiben wird. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die jüngsten Entwicklungen auf das Wahlverhalten der Thüringer Bevölkerung auswirken werden.