Die Blauzungenkrankheit breitet sich alarmierend in Thüringen aus, und die Behörden sind in höchster Alarmbereitschaft. Jüngste Meldungen zeigen, dass die ersten Fälle in der Gothaer Region festgestellt wurden, und zwar auf zwei Schafhöfen, die angrenzend an den Wartburgkreis liegen. Die Kreisverwaltung Gotha hat die Öffentlichkeit über diesen besorgniserregenden Trend informiert.
Diese Viruserkrankung, die vor allem bei Schafen und Rindern auftritt, zeigte sich bereits seit Mitte August 2023 in Thüringen. Bisher wurden insgesamt sieben Schafe und vier Rinder mit dem Virus infiziert. Besonders betroffen sind der Eichsfeldkreis mit sechs Fällen, gefolgt vom Wartburgkreis mit vier und dem Nordhausenkreis, in dem ein Fall aufgetreten ist. Die steigenden Fallzahlen zwingen die Behörden dazu, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen.
Ausbreitung und Überwachung
Der Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit hat seinen Weg von Nordwesteuropa, insbesondere den Niederlanden und Belgien, nach Thüringen gefunden. Während die Krankheit keine Gefahr für den Menschen darstellt, leidet das betroffene Vieh unter Fieber und verminderter Nahrungsaufnahme. Dies hat für die Landwirtschaft potenziell schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen, da kranke Tiere besondere Pflege benötigen und möglicherweise höhere Tierarztrechnungen anfallen.
Bis zum 23. August 2023 wurden landesweit mehr als 4.800 infizierte Höfe gemeldet, wobei Nordrhein-Westfalen mit 2.465 Fällen die höchste Anzahl aufweist. Auch in Thüringen sind zahlreiche Kreise betroffen, doch die ’sonstigen‘ Regionen waren bis jetzt größtenteils verschont geblieben. Mit der Entdeckung der Krankheit in Gotha haben die zuständigen Stellen jedoch entschieden, diese Gebiete intensiver zu überwachen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Die Situation erfordert eine verlässliche Informationsquelle für Landwirte und Viehzüchter, um die weiteren Auswirkungen der Blauzungenkrankheit auf das Viehwohl und die Erzeugungskapazität von landwirtschaftlichen Betrieben zu verstehen. Besondere Aufmerksamkeit gilt ab sofort der Überwachung und dem Schutz der möglichen Hotspots, um die Ausbreitung effektiv einzudämmen.
Die Angst vor einer weiteren Zunahme der Fälle wächst, und umso wichtiger ist es, dass Tierhalter ihre Tiere regelmäßig beobachten und bei Krankheitsanzeichen sofort Maßnahmen ergreifen. Die Landwirtschaft in Thüringen steht vor einer Herausforderung, die nicht nur die Gesundheit der Tiere betrifft, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität der betroffenen Betriebe in der Region gefährden könnte.