In Thüringen haben viele Städte mit der Herausforderung zu kämpfen, historische Gebäude aus der Zeit der DDR sinnvoll zu nutzen. Diese Bauwerke, die oft leerstehen und als Zeitzeugen der Vergangenheit gelten, werfen Fragen auf. Besonders betrifft dies das bekannte E-Werk in Eisenach.
Industriekultur erleben
Das E-Werk, welches aus den 1930er Jahren stammt und als Industriedenkmal unter Denkmalschutz steht, hat trotz seiner nostalgischen Ausstrahlung mit modernem Leerstand zu kämpfen. Es könnte jedoch bald zu einem Zentrum für Kunst und Kultur werden. Der Verein, der die Initiative ergreift, hat vor, die Räumlichkeiten im Rahmen der „Achava“-Festspiele zu nutzen. Alexandra Husemeyer, die Projektleiterin, gibt Einblicke: „Wir wollen durch den Bauantrag eine Ausstellung ermöglichen, deren Einrichtung jedoch keine baulichen Veränderungen erfordert.“ Dieser Schritt könnte die Aufmerksamkeit auf die kulturelle Bedeutung und das Potenzial solcher historischen Orte lenken.
Kunst im Denkmal
Bereits zum zweiten Mal wird das Kunstwerk von Berliner Künstlerin Dikla Stern mit ihrer Pop-Art-Ausstellung „Lililala-Land“ die historische Stätte beleben. Husemeyer erläutert: „Die Nutzung kultureller Räume ist entscheidend für die Identität einer Stadt. Das E-Werk bietet die perfekte Kulisse, da es beheizt ist und über ausreichend Platz verfügt.“ Die einmalige Miethöhe von 2.000 Euro pro Monat stellt jedoch eine Herausforderung für den Verein dar, dessen Ziel es ist, Kunst und Kultur in der Region zu fördern.
Hindernisse und Möglichkeiten
Der Prozess zur Genehmigung der Raumnutzung ist komplex und erfordert eine Vielzahl von Nachweisen, wie zum Beispiel die Überprüfung von Fluchtwegen und sanitären Anlagen. Trotz dieser Hürden wurde im Fall des E-Werks relativ schnell gehandelt, was die Hoffnung auf weitere kulturelle Veranstaltungen stärkt. Husemeyer betont: „Die Umgestaltung des E-Werks könnte ein Katalysator für die Entstehung eines echten Kulturorts sein.“
Zukunft der Kulturorte
Die Verantwortung liegt nun bei der EVB, den Eisenacher Versorgungs-Betrieben, die das Eigentum des E-Werks verwalten. Sie sind sich der poitiven Perspektiven bewusst, wenn sie das Gebäude zu einem Veranstaltungsort umfunktionieren. Bereits jetzt muss die Besucher während der Festspiele auf mobile Toiletten ausweichen, was die Notwendigkeit einer längerfristigen Lösung unterstreicht.
Verein ruft zur Mithilfe auf
Der Kunstverein Eisenach ist aktiv auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sich für kulturelle Projekte in der Region engagieren möchten. Interessierte können sich direkt bei Alexandra Husemeyer unter der Telefonnummer 0160/968-60780 melden. Diese traditionellen Gebäude aus der DDR könnten durch die richtige Nutzung nicht nur kulturelle Angebote bereichern, sondern auch die Gemeinschaft stärker zusammenbringen.
Insgesamt zeigt das Beispiel des E-Werks, wie wichtig es ist, historische Denkmäler aktiv in den kulturellen Dialog einzubinden. Dies könnte in der Zukunft dazu führen, dass Thüringen nicht nur ein Ort der Geschichte bleibt, sondern ein lebendiger Raum für Kunst und kreatives Schaffen wird.
– NAG