In der Wahlnacht in Thüringen hat die AfD einen klaren Sieg errungen. Mit 32,8 Prozent der Stimmen sichert sich die Partei von Björn Höcke 32 Sitze im Erfurter Landtag, und Höcke selbst wird trotz seines gescheiterten Direktmandats im Parlament sitzen. Nach der Wahl am Sonntagabend (1. September) stellte sich heraus, dass Höcke lediglich 38,9 Prozent der Wähler hinter sich sammeln konnte, während sein Kontrahent Christian Tischner von der CDU mit 43 Prozent die Oberhand behielt. Dennoch kann die AfD, die insgesamt nur 31 Direktmandate erzielt hat, auf die Landesliste zurückgreifen und Höcke über einen entsprechenden Platz ins Parlament einziehen.
Das Ganze hinterlässt ein schales Gefühl, denn die AfD trat in zwei Wahlkreisen gar nicht mit Direktkandidaten an, was Höcke zufolge an fehlenden Unterschriften lag, die ihm als Landesvorsitzendem erforderlich waren. Kritiker werfen ihm taktisches Kalkül vor, da die AfD in diesen Kreisen hohen Zuspruch mit über 33 Prozent der Zweitstimmen erhielt. Nun wird debattiert, ob die Entscheidung, keine Kandidaten aufzustellen, ein strategischer Schachzug von Höcke war, um dennoch seinen Parlamentssitz zu sichern. Details zu dieser spannenden Situation sind hier nachzulesen.