Thüringen

Hohenwarte-Stausee: Droht ein Karpfen-Sterben im Thüringer Paradies?

Thüringen steht vor einer potenziellen Katastrophe am Hohenwarte-Stausee, wo Experten ein drohendes Karpfen-Sterben befürchten, das nicht nur die Wasserqualität gefährdet, sondern auch ernsthafte Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte.

In Thüringen hat der Hohewarte-Stausee, ein beliebter Ort für Erholungssuchende, in letzter Zeit eine besorgniserregende Entwicklung durchlaufen. Der Anblick von toten Fischen, die an der Wasseroberfläche treiben, hat Besorgnis unter den Badegästen und Tourismusunternehmen geweckt. Der MDR berichtet von einem möglichen Massensterben der Karpfen, die seit über drei Jahrzehnten im Gewässer leben.

Herausforderung durch die Karpfenpopulation

Die derzeitige Situation am Hohenwarte-Stausee wirft viele Fragen auf. Experten bezeichnen die Lage als eine „tickende Zeitbombe“. Die Karpfen in dem Stausee erreichen Größen von bis zu zwei Metern und einem Gewicht von rund zehn Kilogramm. Diese Fische können in der Regel bis zu 30 Jahre alt werden und sind damit seit ihrer Einbringung im Gewässer vor über 30 Jahren gewachsen. Es bestehen Befürchtungen, dass ein massives Sterben der Karpfen negative Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte, was erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die umliegenden Gastronomiebetriebe und Freizeitangebote nach sich ziehen würde.

Eingeschränkte Möglichkeiten zur Bekämpfung des Problems

Um die Karpfenpopulation zu regulieren, sind Maßnahmen erforderlich, die jedoch nur schwer durchführbar sind. Die unterschiedlichen Wassertiefen im Stausee machen es komplex, die Karpfen gezielt zu fangen. Zudem würde die Verwendung von Schleppnetzen auch andere nützliche Fischarten aus dem Gewässer entfernen und so das ökologische Gleichgewicht gefährden.

Klimawandel und mögliche Fortpflanzung

Ein weiterer Aspekt ist die klimatische Veränderung. Während Experten anfangs von zu niedrigen Wassertemperaturen für die Fortpflanzung der Karpfen ausgegangen sind, könnte der Klimawandel zu einer Erhöhung der Temperaturen im Freistaat führen. Diese Änderung könnte möglicherweise eine zweite Generation Karpfen hervorbringen, was die Lage noch komplizierter machen würde.

Optimistische Perspektiven auf das Fischsterben

Trotz dieser besorgniserregenden Umstände zeigt sich der Fischexperte Joachim Krause optimistisch. Seiner Meinung nach ist der Anblick einzelner toter Fische nicht ungewöhnlich und nicht unbedingt ein Vorzeichen für ein bevorstehendes Massensterben. Krause glaubt, dass die Fische gesund sind und genügend Nahrung zu sich nehmen, was eine beruhigende Botschaft für alle, die den Stausee besuchen wollen, darstellt.

Insgesamt zeigt die Situation am Hohenwarte-Stausee, wie wichtig eine ausgewogene Fischpopulation und eine gute Wasserqualität für die touristische Attraktivität des Gebietes sind. Um die ökologischen Herausforderungen zu meistern, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Tourismusunternehmen, Fachleuten und der örtlichen Verwaltung notwendig.

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