In Thüringen wird zunehmend deutlich, wie unterschiedlich die wirtschaftlichen Auswirkungen von Unternehmensbeteiligungen auf das Land sind. Während einige Investitionen erhebliche Einnahmen generieren, stehen andere im Schatten und kosten das Land Geld. Diese Diskrepanz beleuchtet die finanziellen Herausforderungen und Chancen, die für die Region bestehen.
Wirtschaftliche Trends und Herausforderungen im Freistaat
Ein besonders positives Beispiel ist die Beteiligung des Landes an der gemeinsamen Landesbank mit Hessen, der Helaba, und an der allein gehörenden Aufbaubank. Diese Institutionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von zinsgünstigen Krediten für die hiesige Wirtschaft. Diese Kredite sind besonders für lokale Unternehmen von Bedeutung, da sie Wachstum und Innovation fördern. Im letzten Jahr lebte Thüringen von einem Gewinn von 722 Millionen Euro vor Steuern, wovon zwei Millionen Euro direkt in die Landeskasse flossen.
Technologiesektor als Hoffnungsträger
Ein weiterer Lichtblick ist die Technologie-Firma Jenoptik, die sich als eine der erfolgreichsten Unternehmensbeteiligungen entpuppt hat. Im Jahr 2023 erwirtschaftete Jenoptik einen Umsatz von über einer Milliarde Euro und brachte einen Gewinn von 210 Millionen Euro vor Steuern ein. Solche Erfolge steigern nicht nur die wirtschaftliche Stabilität, sondern stärken auch das Vertrauen der Investoren in Thüringen.
Die Schattenseite: Verlustbringer im Nahverkehr
Im Gegensatz dazu steht der Flughafen Erfurt-Weimar. Trotz seiner bedeutenden Lage benötigt er jährlich 5,9 Millionen Euro aus Steuermitteln, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Prognosen zeigen, dass die notwendige Summe bis 2027 auf 2,7 Millionen Euro sinken soll, was bedeutet, dass der Flughafen möglicherweise auf dem Weg der Besserung ist. Aktuell haben jedoch nur 136.000 Passagiere den Flughafen 2023 genutzt, was weit unter der Kapazität von einer Million liegt.
Belastungen durch ineffiziente Beteiligungen
Aber nicht alle Beteiligungen sind finanziell erfolgreich. Einrichtungen wie die Thüringer Fernwasserversorgungs-Gesellschaft, die Wohnungsbaugesellschaft „Elstertal“, die Messe Erfurt und die Thüringer Tourismus GmbH leisten keinen signifikanten Beitrag zum Landeshaushalt. Diese Informationen wurden durch eine Anfrage der Linken im Landtag ans Licht gebracht und werfen Fragen zur Sinnhaftigkeit dieser Investitionen auf.
Fazit: Ein balancierter Ansatz ist notwendig
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Thüringen sowohl Licht- als auch Schattenseiten in seinen Unternehmensbeteiligungen hat. Während einige Unternehmen als wirtschaftliche Triebkräfte fungieren, stellen andere Belastungen für die öffentlichen Kassen dar. Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten und wirtschaftliche Stabilität zu fördern, sind sorgfältige Analysen und strategische Entscheidungen bezüglich zukünftiger Investitionen unerlässlich.
– NAG