Im Kontext der wachsenden Besorgnis unter den Apothekern in Thüringen hat der Thüringer Apotheker Verband (ThAV) einen neuen Aufruf zur Mobilisierung verkündet. Dies geschieht im Zusammenhang mit den bevorstehenden Demonstrationen, die eng mit den anhaltenden Bedenken zur geplanten Apotheken-Reform (ApoRG) verknüpft sind.
Wichtiger Protest für die Existenz der Apotheken
Die Auswirkungen der beabsichtigten Regulierung werden von vielen als potenzielle Bedrohung für die inhabergeführten Apotheken angesehen. Der ThAV betont, dass die Reform nicht nur strukturelle, sondern auch finanzielle Herausforderungen mit sich bringen könnte, die bis zur Schließung zahlreicher Apotheken führen könnten. „Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Apothekenreform den strukturellen und finanziellen Ruin der inhabergeführten Apotheke darstellt. Wenn wir jetzt keine Kraft auf die Straße bekommen, wann dann?“, erklärt der Verband eindringlich.
Unterstützung und Informationskampagne
Um die Bevölkerung über die möglichen Folgen der Reform aufzuklären, wird eine umfassende Informationskampagne ins Leben gerufen. Diese umfasst die Verteilung von Postkarten, die an die SPD-Bundestagsfraktion adressiert sind. Die Apotheker sind aufgefordert, diese Karten auszufüllen und gesammelt an den ThAV zu senden. Darüber hinaus werden Informationsstände in den größten Städten Thüringens eingerichtet, um Passanten direkt über die Themen zu informieren und das Bewusstsein zu schärfen.
Demonstrationen in Erfurt und Dresden
Am 28. August werden die Thüringer Apotheken dazu ermutigt, ihre Geschäfte zu schließen und an Demonstrationen in Erfurt oder Dresden teilzunehmen. „Nur gemeinsam können wir es schaffen, die Apothekenreform noch zu stoppen“, lautet der eindringliche Aufruf des ThAV an alle Apotheker, ihre Stimme gegen die Reform zu erheben.
Schwierigkeiten bei der Anreise für Unterstützung
Die Einbeziehung von Apothekern aus anderen Bundesländern ist ebenfalls von Bedeutung, jedoch zeigt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) mit Bedauern, dass eine geplante Busfahrt zu den Kundgebungen aufgrund mangelndem Interesse und der langen Anreise nicht zustande kommt. „Wir haben leider für keinen der Abfahrtsorte die nötige Anzahl an Teilnehmenden erreicht“, berichten die Organisatoren. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen viele Apothekerbranchen während der Schulferien stehen, was die Mobilisierung weiterer Teilnehmer erschwert.
Politische Gespräche zur Reform
Zur gleichen Zeit wird der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 20. August in Erfurt erwartet, wo er an einer Gesprächsrunde teilnehmen wird, die von der SPD Thüringen organisiert wird. Das Event, bei dem auch die Landtagsabgeordnete und Neurologin Cornelia Klisch anwesend sein wird, ist eine Plattform, um die Anliegen der Apotheker zu artikulieren und mögliche Lösungen zu erarbeiten.
Die Bemühungen des ThAV, sowohl auf politischer als auch auf solidarischer Ebene tätig zu werden, spiegeln die Dringlichkeit wider, mit der die Apotheker in Thüringen auf die angespannte Situation reagieren. Während nur 30 Apotheken Interesse an der bevorstehenden Demonstration gezeigt haben, ist der Verband optimistisch, dass weitere Apotheken sich anschließen werden, um gemeinsam ein starkes Zeichen gegen die Reform zu setzen.