Thüringen

Zukunft der Apotheken: Rentenalter und drohender Verlust der Beratungskompetenz

Die Anzahl der Rentner pro Apotheke steigt aufgrund des demografischen Wandels in Thüringen, wo die ersten Babyboomer ins Rentenalter eintreten und die Zahl der über 65-Jährigen in den nächsten 15 Jahren erheblich zunehmen wird, während gleichzeitig die Älteren unter den Apothekern die Branche verlassen, was die Arzneimittelversorgung gefährdet.

Die Herausforderungen im Gesundheitssystem betreffen zunehmend ältere Menschen, insbesondere im Hinblick auf den Zugang zu Apothekerleistungen. Vor allem die Generation der Babyboomer, die nun in den Ruhestand tritt, wird in den kommenden Jahren einen wachsenden Bedarf an Gemeinschaftsapotheken haben.

Wachsender Bedarf an örtlichen Apotheken

Die Zahl der über 65-Jährigen wird in den nächsten 15 Jahren kontinuierlich steigen, wie Ronald Schreiber, Präsident der zuständigen Kammer, anmerkt. Diese Entwicklung macht deutlich, dass die Apotheke vor Ort für viele ältere Bürger unerlässlich ist. In vielen Gemeinden, wo bereits Apotheken fehlen, ist die Arzneimittelversorgung nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet. Dies wirft Fragen zur Zukunft der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen auf.

Demografische Veränderungen und ihre Auswirkungen

Eine Untersuchung zeigt, dass etwa die Hälfte der Apothekenleitungen in Thüringen älter als 50 Jahre ist. Dies ist ein alarmierendes Zeichen, da diese Apotheker in den nächsten 15 Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Diese Praxis beschleunigt nicht nur das Problem des Personalabbaus, sondern auch das Risiko, dass viele Apotheken schließen müssen, was die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung gefährdet.

Die Rolle der Apotheker in der Medikamentenversorgung

Die Idee, Kioske oder Gesundheitsmärkte als Ersatz für traditionelle Apotheken einzuführen, stößt auf große Bedenken. Schreiber betont, dass solche Einrichtungen oft keine verantwortlichen Apotheker vor Ort haben. In einem solchen Szenario wäre die fachliche Beratung der Patienten eher zufällig und würde die Qualität der Gesundheitsversorgung beeinträchtigen. Dies wird als inakzeptabel für die zukünftige Arzneimittelversorgung im Freistaat Thüringen angesehen.

Fazit: Ein dringender Handlungsbedarf

Die Entwicklungen im Apothekerwesen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, innovative Lösungsansätze zu finden, um die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu sichern. Die Schaffung neuer Anreize für Apotheker und die Unterstützung von Gemeinschaftsapotheken könnten wichtige Schritte in Richtung einer verbesserten Gesundheitsversorgung sein. Es ist von elementarer Bedeutung, dass alle Beteiligten diese Probleme ernst nehmen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, damit die gesundheitliche Grundversorgung für die ältere Bevölkerung auch in Zukunft gewährleistet ist.

NAG

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