An der Mosel herrscht in diesem Herbst ein bitterer Wind für die Winzer: Die Region verzeichnet die kleinste Ernte der letzten 50 Jahre, mit geschätzten 510.000 Hektolitern (51 Millionen Litern) – ein dramatischer Rückgang von 30 Prozent im Vergleich zur letzten Dekade. Die Weinanbauer klagen über Frostschäden, die im April nach dem Austrieb, großflächigen Hagel im Mai und Pilzkrankheiten, die durch häufige Niederschläge ausgelöst wurden, entstanden sind. Besonders betroffen waren die Anbaugebiete an Saar und Ruwer sowie in der Umgebung von Trier, wo einige Weinfelder völlig verloren gingen.
Trotz der herben Einbußen freuen sich die Winzer auf einen qualitativ hochwertigen Jahrgang. «Die Qualität ist gut, es ist ein Kabinett- und Spätlese-Jahr», so Henning Seibert, Vorsitzender von Moselwein. Rund 95 Prozent der Ernte entfallen auf Weißweinsorten, wobei der Riesling mit etwa 60 Prozent die Hauptrolle spielt. Im Jahr 2023 wurden etwa 197.000 Hektoliter weißer Qualitätswein im Wert von rund 94 Millionen Euro in 100 Länder exportiert, wobei die USA, China und Großbritannien die Hauptabnehmer sind. Dies zeigt, dass trotz der Schwierigkeiten die Moselweine weiterhin international gefragt sind. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.