Weniger Honig aus der Region Trier: Auswirkungen auf Imker und Verbraucher
Die Honigernte in der Region Trier war in diesem Jahr besonders mager, was viele Imker vor große Herausforderungen stellt. Einer von ihnen ist Torsten Lengert, der als 1. Vorsitzender im Bienenzuchtverein Prümer Land und Bienensachverständiger tätig ist. Normalerweise erntet er pro Volk etwa 30 Kilogramm Honig pro Jahr, wovon ein Drittel im Frühjahr geerntet wird. Doch aufgrund des schlechten Wetters konnte er dieses Jahr nur etwa ein Sechstel dieser Menge ernten.
Warum war die Honigernte so schlecht?
Das unbeständige Wetter, insbesondere der ständige Regen, sorgte dafür, dass die Bienen nicht ausfliegen konnten. Wenn die Bienen nass werden, können sie nicht mehr fliegen, was ihre Sammeltouren stark beeinträchtigt. Dies führte zu einem Mangel an Nahrung und einer geringen Honigernte. Imker Lengert musste feststellen, dass die Bienen nicht genug Vorräte anlegen konnten und daher auf den bereits eingetragenen Honig zurückgreifen mussten.
Die Region Trier und das Saarland waren von der schlechten Honigernte besonders betroffen, während in Ostdeutschland die Ausbeute deutlich höher war. Laut Christoph Otten vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen spielte das Wetter eine entscheidende Rolle, da der Südwesten Deutschlands besonders viele Regentage hatte.
Auswirkungen auf die Verbraucher
Die geringe Honigernte hat auch Auswirkungen auf die Verbraucher. Honig aus regionaler Herkunft unterliegt strengen Qualitätskriterien, während Import-Honig oft minderwertig ist. Um sicherzustellen, dass man hochwertigen Honig konsumiert, empfiehlt Lengert den Kauf bei regionalen Imkern und das genaue Prüfen des Etiketts auf die Herkunftsangabe „aus Deutschland“.
Qualitätsprobleme und Preisauswirkungen
Neben der geringen Menge an Honig im Frühjahr hat das feuchte Wetter auch den Wassergehalt des Honigs beeinflusst. Dies könnte zu Abschriften bei der Haltbarkeit führen. Experten empfehlen, den Honig kühl und vor Licht geschützt zu lagern, um seine Haltbarkeit zu verlängern.
Trotz der schlechten Ernte gehen sowohl Otten als auch Lengert nicht von einer Preiserhöhung aus. Die meisten Imker betreiben die Bienenzucht als Hobby und nicht als Haupterwerb, daher wird sich der Honigpreis in der Region Trier voraussichtlich nur langsam und geringfügig erhöhen.
Fazit
Die ungewöhnlich schlechte Honigernte in der Region Trier hat gezeigt, wie empfindlich die Imkerei gegenüber Wetterbedingungen sein kann. Die Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass lokal produzierter Honig nicht nur qualitativ hochwertiger ist, sondern auch die regionale Wirtschaft unterstützt. Trotz der schwierigen Situation sehen die Imker optimistisch in die Zukunft und hoffen auf bessere Bedingungen für ihre Bienen im nächsten Jahr.
– NAG