In den letzten Monaten haben sich die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien aufgrund verschiedener geopolitischer Entwicklungen stark verändert. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag erklärt, dass er bereit sei, eine Einladung an den syrischen Präsidenten Bashar Assad zu verlängern und die Beziehungen zu Damaskus wiederherzustellen. Diese Aussage kommt inmitten der Bedenken Ankaras über bevorstehende Wahlen in den kurdisch-autonomen Gebieten Nordostsyriens im August dieses Jahres.
Erdogan betonte, dass ein Treffen mit Assad in Ankara bevorzugt werde, um die Beziehungen zu festigen und gemeinsame Anliegen zu besprechen. Auch der russische Präsident Wladimir Putin habe Interesse bekundet, dass die Gespräche zwischen der Türkei und Syrien in der Türkei stattfinden könnten.
Obwohl Erdogan betonte, dass früher Türkiye nicht Feind Syriens war und dass die beiden Länder wie eine Familie waren, sind die diplomatischen Bemühungen, das Verhältnis zwischen den beiden Ländern zu normalisieren, seit einiger Zeit ins Stocken geraten. Der Hauptstreitpunkt bleibt die Präsenz türkischer Truppen in Oppositionsgebieten im Nordwesten Syriens, den Assad als Bedingung für eine Annäherung betrachtet.
Neben den politischen und geopolitischen Überlegungen gibt es auch wirtschaftliche Gründe, die Türkiye dazu veranlassen könnten, die Beziehungen zu Assad zu verbessern. Die Türkei sucht Möglichkeiten, die Grenzübergänge zu Syrien und anderen Ländern in der Region zu öffnen, um den Handel anzukurbeln und Millionen syrische Flüchtlinge zurückzuführen. Allerdings wird bezweifelt, ob die syrische Regierung in der Lage sein wird, diese Vereinbarungen umzusetzen.
Es bleibt abzuwarten, ob die aktuellen Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien erfolgreich sein werden und ob Assad bereit ist, Zugeständnisse zu machen, um die Beziehungen zu festigen.
– NAG