Die Stadt Tuttlingen erlebt einen bemerkenswerten Zuwachs an medizinischem Fachpersonal. Über die letzten Monate haben gleich sechs neue Ärztinnen und Ärzte ihre Praxen im Ärztezentrum an der Neuhauser Straße eröffnet. Dies ist nicht nur ein Sieg für die lokale Gesundheitsversorgung, sondern auch ein Zeichen für die Attraktivität der Region für junge Medizinfachkräfte.
Der Bedarf an medizinischer Versorgung steigt
Auffällig ist der große Andrang in der fachinternistischen Gemeinschaftspraxis von Galina Alekseeva und Jochen Schalk. Die Wartezeiten für einen Termin liegen derzeit bei drei bis vier Monaten, während Patienten, die auf eine Magen- oder Darmspiegelung angewiesen sind, sogar bis zu einem Jahr warten müssen. Dies ist besonders besorgniserregend für Patienten mit chronischen Darmerkrankungen, die dringend auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Alekseeva betont, dass sie alles daran setzt, diese Patienten so schnell wie möglich zu behandeln.
Neuen Ärzten als Teil der Lösung
Die Entscheidung von Alekseeva, in die Gemeinschaftspraxis einzusteigen, wird von ihrem Kollegen Schalk als „Glücksfall“ bezeichnet. Vor ihrem Eintritt gab es die Befürchtung, dass die optimale medizinische Versorgung gefährdet sein könnte. Die Kooperation mit dem Klinikum Tuttlingen, die es zuvor gab, wurde nicht verlängert, was die Notwendigkeit von eigenständig tätigen Fachärzten umso wichtiger macht.
Die neue Generation von Ärzten
Über die Verpflichtung von Alekseeva hinaus zeigt sich ein positiver Trend: Sechs Mediziner haben sich in den letzten Monaten in Tuttlingen niedergelassen. Der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck считает diesen Zuwachs als außergewöhnlich. Er hob hervor, dass insgesamt rund 30 Ärzte im Ärztezentrum tätig sind und dies ein positives Zeichen für die regionale Gesundheitsversorgung darstellt.
Unterstützung für neue Ärzte
Die Stadt Tuttlingen hat mit der Donau Doc-Initiative wertvolle Unterstützung für die neuen Ärzte geboten. Diese Initiative stellt sicher, dass Mediziner bei der Ansiedlung in der Stadt umfassend unterstützt werden – sei es bei der Wohnungssuche oder bei Fragen zu Kindergartenplätzen. Solche Unterstützungsangebote sind niedrigschwellig und greifen für viele Ärzte, die sich für Tuttlingen entscheiden, entscheidend.
Ein entschlossener Schritt für die Zukunft
Galina Alekseeva, die aus Russland ausgewandert ist und umfangreiche Anstrengungen unternommen hat, um als Fachärztin in Deutschland zu praktizieren, hat mit ihrem Engagement ein starkes Zeichen gesetzt. Trotz der Herausforderungen, die die Übernahme der Praxis mit sich brachte, fühlt sie sich mittlerweile in Tuttlingen angekommen. Ihre Anstrengungen und die der neuen Kollegen tragen dazu bei, die medizinische Versorgung in der Region auf einem hohen Niveau zu halten und weiter zu verbessern.
Die Ansiedlung neuer Ärztinnen und Ärzte, unterstützt durch die Stadt Tuttlingen, zeigt, dass der Bedarf an medizinischer Versorgung weiterhin hoch ist und die Region gute Bedingungen bietet, um jüngere Mediziner anzuziehen. In dieser dynamischen Veränderung spiegelt sich die Notwendigkeit wider, auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu reagieren und die Lebensqualität der Bevölkerung zu sichern.
– NAG