Die bevorstehende Sanierung der Donaubrücke an der L277 zwischen Tuttlingen und Nendingen ist ein Thema, das die lokale Gemeinschaft stark beeinflusst. Die Maßnahme, die frühestens im Frühjahr 2026 beginnen soll, beinhaltet die Installation einer Behelfsbrücke, um die stark frequentierte Verbindung während der Bauarbeiten aufrechtzuerhalten. Der Plan wurde nach intensiven Diskussionen zwischen dem Land, der Stadt und dem Landkreis beschlossen.
Reaktion der Bürger: Besorgnis über lange Umleitung
Die ursprüngliche Planung der Landesregierung, die einen kilometerlangen Umweg über Neuhausen ob Eck während der Bauarbeiten vorsah, führte zu erheblicher Besorgnis bei den Anwohnern und den regionalen Unternehmern. Die L277 ist nicht nur eine direkte Verbindung zwischen Tuttlingen und Nendingen, sondern spielt auch eine zentrale Rolle als Hauptverkehrsachse für die Region.
Welchen Weg nimmt die Behelfsbrücke?
Die Planungsprofis der Breinlinger Ingenieure haben mehrere Varianten präsentiert, um die Überquerung der Donau während der Bauzeit zu gewährleisten. Unter diesen hat die Variante „V3 Süd-lang“ die besten Aussichten auf Umsetzung. Diese Lösung sieht vor, die Behelfsbrücke in Richtung Nendingen unterhalb des bestehenden Bauwerks zu platzieren, was die gesamte Baustellenabwicklung erleichtert.
Umweltaspekte und technische Lösungen
Ein weiterer Vorteil dieser Variante ist der geringere Eingriff in die Natur; eine Befestigung direkt am Wasser ist nicht erforderlich. Das Technische Hilfswerk (THW) schlägt vor, eine „SS80-Brücke“ zu verwenden, die in der Lage ist, 80 Meter lang zu sein, ohne eine Mittelsäule zu benötigen. Diese Brücken sind im Besitz der Bundesrepublik Deutschland und werden von der Autobahngesellschaft verwaltet.
Finanzielle Herausforderungen
Sollte die Behelfsbrücke tatsächlich realisiert werden, müssten die Kommunen die Kosten für die SS80-Brücke tragen, was von der Kostenentwicklung abhängt. Im Dezember 2023 hatte eine Einigung zwischen Landkreis, Stadt und dem Regierungspräsidium Freiburg stattgefunden, um die Kosten zu einem Drittel zu teilen. Insgesamt beläuft sich die Kostenschätzung für die „V3 Süd-lang“-Variante jedoch auf etwa 2,7 Millionen Euro, was rund 300.000 Euro über dem geplanten Budget liegt.
Zukünftige Schritte und Zeitrahmen
Aktuell gibt es keinen konkreten Termin für die Montage der Behelfsbrücke. Fest steht jedoch, dass für das Einheben der SS80-Brücke mit einer Vollsperrung der L277 von drei bis vier Wochen gerechnet werden muss. Dies würde die Umleitung durch Nendingen und Neuhausen ob Eck mit sich bringen, was für die Anwohner eine bedeutende, jedoch temporäre Beeinträchtigung darstellt.
Die Projekte rund um die L277-Brücke zeigen, wie wichtig eine durchdachte Planung ist, um die Mobilität der Bürger aufrechtzuerhalten und gleichzeitig umweltbewusst zu handeln. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen und die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Anwohner sind entscheidend für den Erfolg dieses Vorhabens.
– NAG